Pfalz Babymord-Prozess: Richter machen Druck auf Mutter

Sennas Mutter hat sich im Prozess um den Tod ihrer Tochter schon zum zweiten Mal krankgemeldet, anstatt als Zeugin auszusagen.
Sennas Mutter hat sich im Prozess um den Tod ihrer Tochter schon zum zweiten Mal krankgemeldet, anstatt als Zeugin auszusagen.

Im Frankenthaler Babymord-Prozess hätte am Dienstag wieder die Mutter der kleinen Senna aussagen sollen, die der eigene Vater vom Balkon in den Tod stürzen ließ. Doch die Frau hat sich erneut krank gemeldet. Nun machen die Richter Druck auf sie. Der Verhandlungstag endet mit einem Appell des Vorsitzenden Richters: Alle Beteiligten sollen ihre Kalender durchblättern und melden, wo bis November noch freie Stellen sind. Denn es könnte sein, dass für den Babymord-Prozess extra Termine gebraucht werden. Und diesmal ist das Verfahren kaum vorangekommen.

Der Verteidiger argwöhnt: Die Frau lügt



Eigentlich hätte wieder einmal die Mutter der vom eigenen Vater getöteten Senna als Zeugin aussagen sollen. Wichtig sind ihre Berichte vor allem, damit die Richter entscheiden können, ob sie die Tat des Angeklagten als Mord oder als Totschlag einstufen müssen. Doch dessen Verteidiger Alexander Klein hat die Frau immer wieder bei Widersprüchen ertappt, der Jurist argwöhnt: Sie will mit Lügen ihren Ex-Partner schlecht dastehen lassen, damit er möglichst hart bestraft wird. Entsprechend hart sind seine stundenlangen Vernehmungen für die Zeugin, die mittlerweile wieder schwanger ist. Am Dienstag ließ sie sich kurz vor Verhandlungsbeginn krankmelden. Ein Attest werde nachgereicht, sagte ihr Anwalt. Allerdings ist sie nun schon zum zweiten Mal kurzfristig ausgefallen: Im März brach sie eine laufende Vernehmung aus gesundheitlichen Gründen ab und verschwand aus dem Gericht, ohne sich von ohnehin anwesenden Ärzten untersuchen zu lassen.

Sie soll schon bald wieder in den Zeugenstand



Die Richter haben sie nun für einen weiteren Termin noch in diesem Monat einbestellt. Außerdem warnen sie die Zeugin: Falls sie sich erneut krankmelden sollte, könnte es sein, dass sie von ihr ein amtsärztliches Attest einfordern.

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