Pfalz Am Freitag viele Demos für Klimaschutz in Rheinland-Pfalz

Auch in der Pfalz werden am Freitag in vielen Städten Proteste zu „Fridays for Future“ erwartet.
Auch in der Pfalz werden am Freitag in vielen Städten Proteste zu »Fridays for Future« erwartet.

Lauter Protest und Blick nach Berlin: Wenn an diesem Freitag (20. September) das Klimakabinett der Bundesregierung in Berlin seine Strategien vorstellen will, wird auch in Rheinland-Pfalz an vielen Orten für mehr Klimaschutz demonstriert. Die Aktionen sind Teil des globalen Streiks, den die Initiative „Fridays for Future“ ausgerufen hat. In Rheinland-Pfalz wird in mehr als 20 Orten demonstriert, von Hachenburg im Norden, über Frankenthal bis Landau in der Südpfalz. Aktionen sind auf Plätzen, Parkplätzen und in Grünanlagen geplant. In Mainz ist ein Sternmarsch ins Stadtzentrum vorgesehen.

Erstmals appelliert die Bewegung „Fridays for Future“ auch an alle Erwachsenen, sich den gut 400 vorgesehenen Protesten in ganz Deutschland anzuschließen. Das Organisationsteam von „Fridays for Future“ in Speyer etwa forderte explizit neben Schülern auch Eltern, Lehrer, Großeltern, Arbeiter, Selbstständige „und viele mehr“ auf, sich zu engagieren. „Denn Klima geht uns alle etwas an“, betonte Lisa Siegel vom Orgateam. Die Akteure planen, Teile der zentralen Bahnhofstraße in Speyer zu blockieren.

Proteste weltweit

Weltweit sind Proteste in mehr als 2000 Städten geplant, global dürften die Blicke eher zum am Samstag startenden Jugend-Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York gehen. In Rheinland-Pfalz sagte die Grünen-Landesvorsitzende Jutta Paulus mit Blick auf das Klimakabinett: „Die Hoffnungen auf wirksame Beschlüsse in Berlin sind leider sehr gering.“ Gemeinsam müsse der Druck auf die Bundesregierung erhöht werden, endlich wirksame Instrumente und Rahmenbedingungen gegen die Klimakatastrophe umzusetzen. „Die Menschen sind hier schon viel weiter als die aktuelle Bundesregierung.“ Paulus will bei der Kundgebung in Mainz dabei sein.

Schweitzer: „An einem Strang ziehen“

Grünen-Fraktionschef Bernhard Braun zeigte sich beeindruckt, dass in Rheinland-Pfalz an so zahlreichen Orten gleichzeitig für Klimaschutz auf die Straße gegangen wird: „So etwas habe ich noch nicht erlebt.“ Der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Schweitzer begrüßte es, „dass sich breite Teile der Gesellschaft mit den Folgen des Klimawandels befassen und am Freitag mit Macht Gegenschritte einfordern“. Politiker, Verbände, Gewerkschaften und Bürger „sollten an einem Strang ziehen und in Deutschland für eine progressive, Umwelt und Klima schonende Politik sorgen“.

DGB-Landesschef : „Arbeitsplätze und Klimaschutz nicht gegeneinander ausspielen“

DGB-Landeschef Dietmar Muscheid sagte: „Der Klimawandel ist die dringlichste Herausforderung der Menschheit in den nächsten Jahren und Jahrzehnten.“ Arbeitsplätze und Klimaschutz dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Muscheid rief alle Beschäftigten auf, sich außerhalb der Arbeitszeit an Aktionen zu beteiligen.

Sternmarsch in Mainz

Der Sternmarsch in Mainz führt am Freitag aus drei Richtungen in die Innenstadt, dort ist um 14.00 Uhr auf dem zentralen Gutenbergplatz in Guckweite zum Dom eine Kundgebung geplant. „Fridays for Future“ wird sich wie schon häufig in den vergangenen Monaten am Hauptbahnhof treffen. Die Initiative „Scientists for Future“ setzt sich an der Uni Richtung Innenstadt in Bewegung, die vor allem von Eltern getragene Initiative „Parents for Future“ startet am Bahnhof in Mainz-Kastel auf hessischer Seite und quert den Rhein, wie Michael Lengersdorff von „Parents for Future“ ankündigte.

Kirchen beteiligen sich

Einen solchen Sternmarsch für mehr Klimaschutz habe es in Mainz noch nicht gegeben, sagte Lengersdorff. Auf dem Unigelände seien im Vorfeld zudem Vorträge geplant. Er hofft auf insgesamt bis zu 10 000 Teilnehmer. „Wer jetzt nicht auf die Straße geht, der hat es später nicht anders verdient“, sagte er. Es gehe darum, dass endlich eine entschlossene Energie- und Verkehrswende vollzogen werde. „Wir müssen jetzt eine laute Stimme sein, damit was passiert.“

Kurz vor 12 Uhr sollen am Freitag auch die Glocken zahlreicher katholischer und protestantischer Kirchen läuten. Mit Andachten und Gesprächen unterstützen die Glaubensgemeinschaften den Klimaprotest.

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