Naturreich Zoo Landau: Viel Engagement für den Artenschutz

Der Zoo Landau hält nach eigenen Angaben deutschlandweit als einziger eine Madagassische Schienenschildkröte.
Der Zoo Landau hält nach eigenen Angaben deutschlandweit als einziger eine Madagassische Schienenschildkröte.

Die im sogenannten Affen- und Warmhaus des Zoos Landau lebenden sieben Affenarten haben alle eine traurige Besonderheit gemeinsam: Sie sind mehr oder weniger akut von einer Ausrottung durch den Menschen bedroht.

Die im sogenannten Affen- und Warmhaus des Zoos Landau lebenden sieben Affenarten haben alle eine traurige Besonderheit gemeinsam: Sie sind mehr oder weniger akut von einer Ausrottung durch den Menschen bedroht. „Unser Schwerpunkt liegt auf der Haltung bedrohter Arten, die auch im Rahmen von internationalen Erhaltungszuchtprogrammen wie den Europäischen Ex-situ-Programmen gemanagt werden“, sagt Diplombiologin Christina Schubert, Kuratorin und Zooverwalterin im Zoo Landau. „Alle gehaltenen Affen sind Teil eines solchen Programms. Dem Netzwerk internationaler Zoos kommt die wichtige Aufgabe zu, gesunde und genetisch vielfältige Populationen solcher bedrohten Tierarten als Reservepopulation für die schwindenden Wildbestände zu halten.“

Wissenschaftlich geführter zoologischer Garten

Mit einer Fläche von 4,5 Hektar gehört der Zoo Landau zu den kleineren wissenschaftlich geführten zoologischen Gärten in Deutschland, dennoch findet sich laut Schubert eine vielfältige und bunte Schar von rund 1000 Tieren aus mehr als 120 überwiegend exotischen Tierarten auf dem Gelände.

„Im Affen- und Warmhaus haben die Zoogäste die Möglichkeit, die Innengehege der Affen zu sehen“, erzählt Schubert weiter. „Hierin und in den dazugehörigen Außenanlagen leben Schimpansen, Braunkopfklammeraffen, Weißhandgibbons und die sehr selten in Zoos gehaltenen Weißscheitelmangaben.“ Für letztere unterstütze der Zoo Landau ein Projekt zum Schutz des natürlichen Lebensraums der Tierart in Ghana und der Elfenbeinküste. Dieser sogenannte In-situ-Artenschutz, also der Schutz von Lebensräumen bedrohter Arten, sei neben den Zuchtprogrammen die zweite wichtige Schiene des Artenschutz-Engagements des Zoos Landau. „Außer den genannten größeren Affenarten beherbergt das Affen- und Warmhaus darüber hinaus auch noch zwei Arten von Krallenaffen, die auffällig gefärbten Goldgelben Löwenaffen und die Zwergseidenaffen“, sagt die Kuratorin.

Kleinste echte Affen der Welt

„Beide Arten sind in südamerikanischen Regenwäldern zuhause.“ Bei den Zwergseidenaffen müsse der Zoogast aber schon genau hinschauen – mit einem Gewicht von maximal 120 Gramm seien diese Zwerge die kleinsten echten Affen der Welt. „Die Krallenaffen sind mit den Azara-Agutis vergesellschaftet, einer dem Meerschweinchen verwandten Nagetierart, die der Zoo Landau auch sehr erfolgreich nachzüchtet. Bei den Gästen besonders bekannt und beliebt sind die Bolivianischen Totenkopfaffen, die im Affen- und Warmhaus eine große Südamerikaanlage mit einem Kaiman, einem Grünen Leguan und diversen Schildkrötenarten teilen.“

Schildkrötenart eine „zoologische Rarität“

Zudem gibt es eine weitere Anlage für die Tierwelt Madagaskars. „Eine zoologische Rarität, die in Deutschland aktuell in keinem weiteren Zoo gehalten wird, ist die Madagassische Schienenschildkröte“, sagt Kuratorin Schubert. „Sie teilt sich bei uns die Anlage mit Madagaskar-Webervögeln, -Turteltauben und Dornwald-Taggeckos.“ Ein Zuchtpaar der letztgenannten Geckos werde außerdem noch in einem kleineren Schauterrarium gehalten. Hierin lebt der Nachwuchs, bis er groß genug ist, um in das Großterrarium umzuziehen.

Auch Echsen und Frösche

Weitere im Affen- und Warmhaus gehaltene Arten sind laut der Zoologin Madagaskar-Hundskopfboas, Königspythons, Eurasische Zwergmäuse und Kurzohrrüsselspringer. Schubert: „Zudem finden sich dort einige weitere Echsenarten, Terrarien für Tomaten- und Pfeilgiftfrösche sowie je ein Salzwasser- und ein Süßwasseraquarium.“

Zoo Landau, Hindenburgstraße 12, tägliche Öffnungszeiten: im März und Oktober 9 bis 17 Uhr, von April bis September 9 bis 18 Uhr, von November bis Februar 10 bis 16 Uhr; das Affen- und Warmhaus ist täglich von 10.30 bis 17.30 Uhr geöffnet; aktuelle Infos: www.zoo-landau.de

 Hat es gerne warm: Dornwaldtaggecko.
Hat es gerne warm: Dornwaldtaggecko.
Gehören zu den bedrohten Arten: Schimpansen.
Gehören zu den bedrohten Arten: Schimpansen.
Auch im Warmhaus zu sehen: Clownfisch.
Auch im Warmhaus zu sehen: Clownfisch.
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