Bockbier Von Niedersachsen über Bayern zur bundesweiten Biertradition – Fest in Homburg

Animator, Bajuvator, Curator, Delicator, Maximator, Optimator, Palmator, Triumphator, Vitaminator: Schon die Namen vieler Bockbiere deuten an, dass sie stärker als Pils und Co. sind. Vor allem beim Doppelbock, das mit sieben bis zwölf Volumenprozent Alkohol zu Buche schlägt, hat die Taufe mit Namen auf die Endung -ator Tradition. Wie überhaupt das Bockbier keine neue Erfindung ist.
Wie es auf www.craftbeer-revolution.de heißt, war der als Bock bekannte Stil „ein dunkles, malziges, leicht gehopftes Bier, das erstmals im 14. Jahrhundert von deutschen Brauern in der Hansestadt Einbeck in Niedersachsen gebraut wurde“. Daher stamme auch der Name „Bock“: Als man den Einbecker Stil im 17. Jahrhundert in Bayern übernommen und an den neuen Lagerbierstil angepasst habe, sei aufgrund des Münchner Dialekts aus „Einbecker“ „Einböcker“, das Bier schließlich als „Bock“ bekannt geworden.
Leicht gehopft und angenehm süß
Die Biersommeliers von Craftbeer-Revolution beschreiben traditionelles Bockbier als „ein süßes, relativ starkes (6,3-7,2 Vol.%), leicht gehopftes Lagerbier“. Das Bier sei meist klar und könne eine hellkupferne bis braune Farbe und eine üppige und anhaltende weiße Schaumkrone haben. Das Aroma solle malzig und röstig sein.
Sogar eine leichte Karamellnote wollen die Experten schmecken. Doppelbock ist laut Definition der Experten „klar und mit einer Farbe, die von Dunkelgold bei der helleren Version bis zu Dunkelbraun mit rubinroten Reflexen bei der dunkleren Version reicht“. Es habe eine große, cremige, anhaltende Schaumkrone, das Aroma sei intensiv malzig, mit einigen Röstnoten und möglicherweise auch etwas Alkohol. Dunklere Versionen könnten ein schokoladenartiges oder fruchtiges Aroma haben.
Übrigens: Wer Bier scherzhaft als Grundnahrungsmittel bezeichnet, liegt nicht ganz falsch. Überliefert ist, dass Starkbier Mönchen schon früh als flüssige Nahrung während der Fastenzeit diente. Der Historiker Mark Dredge will sogar ermittelt haben, dass ihr Doppelbock die vegetarische Ernährung der Franziskanermönche des Paulaner Ordens das ganze Jahr über ergänzte.
Bockbierfest in Homburg
Tausende Starkbier-Fans läuten am Samstag, 11. November, von 10 bis 17 Uhr auf dem traditionellen Bockbierfest in Homburg die Bockbiersaison ein. Mit dem Fest lädt die Karlsberg Brauerei seit nahezu vier Jahrzehnten zum offiziellen Fassanstich, der „Karlsberg Bock“ bringt das frischgebraute Bier ins Festzelt „Am Forum“ in Homburg. Dort wird zünftig gefeiert: Für die musikalische Unterhaltung sorgen die Bands The Bombshells und Radiosolid sowie DJ Kasimir. Der Eintritt ist frei, Einlass ist ab 9 Uhr. Jugendliche unter 16 Jahren erhalten nur mit einem Erziehungsberechtigten Einlass. Die Veranstalter appellieren an die Gäste, das Auto stehen zu lassen: Bus, Bahn und Taxiservice stehen am Hauptbahnhof zur Verfügung. Von dort aus ist das Festzelt am Forum zu Fuß in einer Viertelstunde erreichbar. Weitere Infos: karlsberg.de
