Literatur-Festival Sprachkunst mit musikalischen Farbtupfern: „Speyer.Lit 2023“

Umtriebig in der Medienwelt: Ronja von Rönne
Umtriebig in der Medienwelt: Ronja von Rönne

Ronja von Rönne, Feridun Zaimoglu und Daniela Dröscher: Auf sie alle und einige Autoren mehr darf sich das Publikum beim Literatur-Festival „Speyer.Lit 2023“ freuen. Und zum Abschluss gibt es auch noch ein Konzert.

Sie ist Bloggerin, Kolumnistin, Moderatorin, hat den Feminismus zum alten Eisen geworfen, ihre Erkrankung an Depression zum Thema gemacht: Die 30 Jahre alte Ronja von Rönne hat viel zu sagen und wird am 3. Februar das Speyerer Literaturfest „Speyer.Lit“ eröffnen.

Um 19.30 Uhr stellt von Rönne im Alten Stadtsaal ihren aktuellen Roman „Ende in Sicht“ vor. Tieftraurig, elegant und lakonisch, so die Ankündigung, erzählt sie darin von zwei Frauen, denen der Tod als letzter Ausweg erscheint. Das Buch handelt „von all den guten Gründen zu sterben, und von all den viel Besseren, am Leben zu bleiben“.

Welt des gedruckten Wortes

Bis 17. März ist die Welt des gedruckten Wortes wieder zu Gast im Alten Stadtsaal – einmal auch im Historischen Rathaus – und bietet Gelegenheit, Literatur und ihre Macher hautnah zu erleben. Neun Veranstaltungen mit etablierten Größen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur werden angekündigt. Das Tableau ist spannend, bunt, facettenreich.

Feridun Zaimoglu stellt neuen Roman vor

Am 10. Februar, 19.30 Uhr, kommt Feridun Zaimoglu mit seinem neuen Roman „Bewältigung“. Eine Recherchereise zu den Original-Schauplätzen Adolf Hitlers ist Thema, die Bayreuther Festspiele, München, Obersalzberg: ein surrealer Fiebertraum. Wo kippt Recherche in Obsession? Und wann beginnt Kunst toxisch zu werden für den Autor, den Künstler?, fragt Zaimoglu.

Premieren-Lesung von Krimi-Autor Uwe Ittensohn

Zur Premieren-Lesung seines dann druckfrischen Krimis „Winzerblut“ lädt danach der Speyerer Uwe Ittensohn für 12. Februar, 18 Uhr, ein. Tief taucht er ein in die Abgründe des Pfälzer Weinbaus, verbunden mit einer Weinprobe des Weingutes Galler aus Großkarlbach. Am 15. Februar, 19.30 Uhr, liest Daniela Dröscher aus „Lügen über meine Mutter“. Ihr Buch erzählt vom Aufwachsen in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Der Roman stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2022.

Proletariergeschichte von Christian Baron

Ein Abend mit dem Kaiserslauterer Christian Baron folgt am 24. Februar, 19.30 Uhr, im Historischen Rathaus. Mit „Schön ist die Nacht“ hat Baron eine fulminante Proletariergeschichte vor dem Hintergrund der westdeutschen 70er-Jahre geschrieben, der Roman einer ganzen sozialen Klasse.

Einblick in die „Psychologie des Bösen“

Im März führt zunächst Lydia Benecke, Kriminalpsychologin und Autorin, ihr Publikum in die „Psychologie des Bösen“ ein (4.3., 20 Uhr). Nach dem großen Erfolg im Vorjahr werden dann David Maier, Boris C. Motzki und Matthias Schärf am 9. März, 19.30 Uhr, ihr Programm „Democracy is coming“ vorstellen – ein musikalisch-literarischer Abend über Bob Dylan, Leonard Cohen und deren Weggefährten. Am 14. März wiederum liest Angela Steidele aus ihrem aktuellen Roman „Aufklärung“, der im Leipzig des 18. Jahrhunderts angesiedelt ist. Ein Porträt der Aufklärung aus Frauensicht: Es war doch alles ganz anders mit Voltaire, Lessing und dem jungen Goethe ...

Abschlusskonzert mit Opern-Crossover

Das Literaturfestival klingt aus mit einer konzertanten Veranstaltung: Am 17. März, 19.30 Uhr, gastiert der Männergesangverein Walhalla zum Seidelwirt aus Berlin mit „The Lied – Männerchor trifft Electronica“. Klassisches Liedgut, klassischer Chorgesang und ausgebildete Opernsänger treffen in ihrem Auftritt auf elektronische Crossover Elemente und moderne und experimentelle Live-Electronica.

„Speyer.Lit 2023“ – 3.2.-17.3., Speyer, Alter Stadtsaal und Historischer Stadtsaal, Tickets: reservix.de, Telefon 06232 142392

Setzt den konzertanten Schlusspunkt: der MGV Walhalla zum Seidelwirt aus Berlin.
Setzt den konzertanten Schlusspunkt: der MGV Walhalla zum Seidelwirt aus Berlin.
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