Klassik Martin James Bartlett bei den „Musiken“ in Kibo

Künstlerische Reife und spielerische Eleganz: Martin James Bartlett.
Künstlerische Reife und spielerische Eleganz: Martin James Bartlett.

Schon letztes Jahr hätte er kommen sollen. Corona jedoch ließ die Reise nicht zu. Nun wird Martin James Bartlett, der mit 19 Jahren vor Queen Elisabeth II. aufgetreten ist, seinen Besuch in Kirchheimbolanden nachholen – mit erlesenem Programm.

Lydia Thorn Wickert, deren Konzertreihe „Musiken in Kirchheimbolanden“ mit dem Gastspiel des weltweit gefeierten jungen Engländers fortgesetzt wird, ist nicht wenig stolz darauf, dass Bartlett kurz vor seinem Konzertdebüt an der Alten Oper Frankfurt (Sa 9.4.) in der Kirchheimbolander Stadthalle auftritt. Die Tatsache, dass Bartlett zum 90. Geburtstag der Queen in der St. Pauls Cathedral spielen durfte, schlägt aus ihrer Sicht auch einen Bogen zur fürstlichen Vergangenheit der „Kleinen Residenz“ am Donnersberg.

Preisträger mit souveräner Technik

Souveräne Technik, künstlerische Reife und spielerische Eleganz spricht Thorn Wickert dem 26-Jährigen zu. Er kommt im Rahmen der Steinway-Preisträgerkonzerte mit der Empfehlung, bei der Online Cleveland Piano Virtu(al)oso Competition 2020 den ersten Preis gewonnen zu haben.

Bereits mit acht Jahren war Bartlett Jungstudent am Royal College of Music in London. 2014 nahm er dort ein reguläres Klavierstudium auf. Im gleichen Jahr wurde er zum BBC Young Musician of the Year gekürt, was ihm Engagements mit großen Orchestern und Einladungen zu Soloauftritten im In- und Ausland eintrug. Viele hochkarätige Preise unterstreichen seither seinen internationalen Rang. Sein Klavierstudium schloss er letztes Jahr mit Auszeichnung ab – und mit dem begehrten Sonderpreis der „Queen Mother Rosebowl“, überreicht von Prince Charles.

Farbiges Programm

Für die „Musiken“ hat Bartlett ein farbiges Programm vorbereitet. Es beginnt mit dem spätbarocken Magier Jean-Philippe Rameau, aus dessen Suite in a-Moll Bartlett die „Gavotte“ spielen wird, ein bezauberndes Stück voll pastoraler Sanftmut, ein Tanz, in dem sich die Melodien und Akkordfolgen von linker und rechter Hand liebevoll umschmeicheln. In die Wiener Klassik führt Bartlett mit Joseph Haydns Klaviersonate Nr. 31 in As-Dur. Danach folgt ein größerer Zeitsprung zu Rachmaninow, der unter anderem mit der melancholischen „Vocalise“ zu hören sein wird. Mit dem Abschluss bleibt Bartlett im zeitgenössischen Umfeld des Russen: Ravels Ohrwurm „La Valse“ – in der Bearbeitung für Klavier – lässt das Konzert ausklingen.

Martin James Bartlett: So 27.3., 18 Uhr, Kirchheimbolanden, Stadthalle an der Orangerie, Karten: (2 Euro Rabatt mit Rheinpfalz-Card)

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