Mediathek History-Serie: „Becoming Elizabeth“ auf Starzplay

Fühlt sich auf dem „Chefsessel“ lange vor der Regentschaft wohl: Elisabeth Tudor (Alicia v. Rittberg).
Fühlt sich auf dem »Chefsessel« lange vor der Regentschaft wohl: Elisabeth Tudor (Alicia v. Rittberg).

Ränkespiele in der Renaissance: Der jungen Elisabeth Tudor (1533-1603), die später als Elisabeth I. eine ganze Ära prägen wird, widmet sich die britische Streamingserie „Becoming Elizabeth“.

Gespielt wird die Königin in spe in der roylen Seifenopfer von einer Deutschen, der 28-jährigen Münchnerin Alicia von Rittberg, bekannt aus „Charité“.

Schlüsselszene der Handlung im Jahr 1547

Die Handlung beginnt 1547: Gerade hat König Heinrich VIII. das Zeitliche gesegnet, sein neunjähriger Sohn Eduard (Oliver Zetterström) wird zum König ernannt. Während er beim Fest im Hermelinmantel auf dem Thron sitzt und fröhlich zur Musik klatscht, schleicht sich seine Halbschwester Elisabeth in den leeren Sitzungssaal des Kronrats, um auf dem königlichen Chefsessel Probe zu sitzen: Es ist das Bild einer Frau, die allmählich beginnt, an sich selber zu glauben und in dieser von brutalen, intriganten Männern beherrschten Vorstandsrunde gerne das Sagen hätte – es ist eine der Schlüsselszenen der Serie. Bis Elisabeth aber Königin wird, vergehen noch Jahre, denn nach Eduards frühem Tod besteigt erst einmal ihre Halbschwester Maria den englischen Thron ...

Royale Seifenoper im prächtigen Look

„Becoming Elizabeth“ ist eine im prächtigen Look gefilmte High-End-Serie, die von allem etwas bieten will. Sie funktioniert als opulente Historiensaga, deren Protagonisten mit ihren prächtigen Kostümen und Schmuckstücken oft aussehen wie direkt einem Ölgemälde entstiegen. Auch die Schauplätze sind großartig, gedreht wurde unter anderem auf der mehr als tausend Jahre alten Burg Cardiff Castle: Die Ausstattung lässt keine Wünsche offen.

Moderne Brüche und Bettszenen

Aber es gibt auch ein paar moderne Brüche: Die Serienmacher lassen in den kriegerischen Schlachten-Szenen das Blut nur so spritzen, schwarze Schauspieler sind Teil des Darstellerensembles, und es gibt einige Bettszenen: Offenbar hat Elisabeth den Titel „jungfräuliche Königin“, den man ihr später verlieh, nicht verdient. Im Wesentlichen liegt der aktuelle Bezug in der Zeichnung der Frauenfiguren und ihrem Versuch, sich einen Teil der Macht zu sichern. Doch wer sich in der Tudor-Ära im politischen Tagesgeschäft verzockte, kassierte anders als heute nicht nur einen Shitstorm, sondern musste sein edles Haupt nicht selten auf den Henkerblock legen.

Alicia von Rittberg überzeugend in der Titelrolle

Hauptdarstellerin Alicia von Rittberg überzeugt in der Titelrolle mit langen roten Haaren und Porzellanteint als sanfte junge Frau, die erst allmählich ihre Stärke entdeckt. Sie entstammt übrigens selber einem alten westfälischen Adelsgeschlecht. Im Kriegsfilm „Herz aus Stahl“ („Fury“) von 2014 war sie an der Seite von Brad Pitt zu sehen.

Streamingserie „Becoming Elizabeth“: Staffel eins mit acht Episoden auf Starzplay

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