Kunst Alte Meister: „Holbein und die Renaissance im Norden“ im Frankfurter Städel-Museum

In der Ausstellung „Holbein und die Renaissance im Norden“ rückt das Frankfurter Städel diese Zusammenhänge in den Fokus. Zentrum dieser neuen Kunst war Augsburg, das sich zu einer Hauptstadt einer deutschen wie internationalen Renaissance entwickelte. Hans Holbein d. J. (1497-1543) machte sie schließlich europaweit bekannt. Die wichtigsten Werke der beiden Holbeins und Burgkmairs werden hier ergänzt um Arbeiten weiterer Augsburger Künstler von ca. 1480 bis 1530 sowie durch bedeutende Werke deutscher, italienischer und niederländischer Meister. Rund 180 Werke aus Sammlungen weltweit vermitteln die Eigenheiten dieser Kunst. Glanzlichter sind zwei Meisterwerke von Hans Holbein d. J.: die Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen (1526-1528) und die Solothurner Madonna (1522).
Weitere Altmeister-Ausstellung
„Das Städel Museum wird weithin für seine großen Altmeister-Ausstellungen geschätzt. Nach Rubens, Rembrandt und Reni darf sich das Publikum abermals auf eine außergewöhnliche Schau freuen“, so Städel-Direktor Philipp Demandt. Meisterwerke von Vater und Sohn Holbein und Hans Burgkmair träten in Dialog mit solchen Dürers, van Eycks oder Donatellos.
Die Ausstellung beginnt mit dem Blick auf die Stadt Augsburg als großem Kunstzentrum der Zeit – zu erleben auch durch eine digitale Anwendung in der Ausstellung wie auf der Website. Die Wirtschaftskraft der Fugger, Welser und weiterer einflussreicher Familien half, diesen Höhenflug der Künste in einem aufgeschlossenen, förderlichen Kulturklima zu ermöglichen.
Zwei gegensätzliche Meister der Augsburger Renaissance
Als die wichtigsten Maler der Renaissance in Augsburg gelten Holbein d. Ä. und Burgkmair. Auch wenn beide knapp dreißig Jahre am selben Ort wirkten, gingen sie als Kollegen wie -konkurrenten nicht den gleichen Weg. Burgkmair orientierte sich überwiegend an der Kunst Italiens und tat sich besonders auf dem Feld der Druckgrafik hervor, er galt als „Hofgrafiker“ von Kaiser Maximilian I. Holbein übernahm in seinem späteren Schaffen zwar auch vereinzelt italienische Dekorformen, bezog sich aber eher auf die altniederländische Malerei, die er auf seiner Gesellenreise kennengelernt hatte. In seinen religiösen Tafelbildern blieb er einer nordisch geprägten spätgotischen Bildtradition treu.
Die Ausstellung endet mit herausragenden Gemälden Hans Holbeins d. J., darunter die Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen. Das Gemälde aus der Sammlung Würth ist nach mehr als zehn Jahren wieder in Frankfurt zu sehen.
„Holbein und die Renaissance im Norden“: Städel Museum Frankfurt, bis 18.2.; Di, Mi, Fr-So 10-18, Do 10-21 Uhr, Info/Tickets: www.staedelmuseum.de