Kultur Zur Sache: Das Herland-Treffen in der Westpfalz

„Ich mag Krimis mit, über und von Frauen, auch alberne, auch triviale. Ich kann schlechte Witze sehr lustig finden, und es gibt Zeiten, da möchte ich einfach in schwarzen Samt gewickelt und gegruselt werden oder verrückte hysterische Schrullen bewundern und mich in irre Absurditäten versteigen“, schreibt Monika Geier im Herland-Blog über sich. 14 „Herlanderinnen“ haben bislang auf https://herlandnews.com ihre Position dargelegt, darunter Zoë Beck (aktueller Krimi: „Die Lieferantin“, Suhrkamp), Verlegerin von CulturBooks, die auf der jüngsten Leipziger Buchmesse auch die Initiative „Verlage gegen rechts“ leitete. Pianistin wollte sie ursprünglich werden, lernte aber, dass man dazu, wie Martha Argerich, „wie drei Männer“ spielen können müsste. „Obwohl es so viele Frauen in unserer Branche gibt, herrscht ein seltsames Ungleichgewicht. Was Führungspositionen angeht. Was Inhalte angeht. Wie schreibende Frauen in der Presse wahrgenommen werden. Wie der Begriff Frauenliteratur heute ... benutzt wird“, schreibt sie. In der Herland-Gemeinschaft hofft sie, „unsere Stimmen zu finden, zu behalten und einzusetzen“. Zoë Beck ist am 3. August beim Werkstattgespräch in Kaiserslautern dabei sowie am 4. August ab 20 Uhr bei der Langen Kriminacht im Theodor-Zink-Museum in Kaiserslautern. Ebenfalls lesen dort: Simone Buchholz („Mexikoring“, Suhrkamp), Anne Goldmann („Das größere Verbrechen“, erscheint im September bei Ariadne), Anne Kuhlmeyer („Drift“, Ariadne) und Ute Maria Heim („Toskanisches Feuer“, Gmeiner). Die zunächst eingeplante „Bella Block“-Autorin Doris Gehrke musste absagen. Zeitgleich am 4. August um 20 Uhr lesen bei der Langen Kriminacht in der Turbinenhalle im Dynamikum Pirmasens: Monika Geier, Katja Bohnet („Kerkerkind“, Knaur), Christine Lehmann („Allesfresser“, Ariadne), Gudrun Lerchbaum „(Wo Rauch ist“, ab 18. August bei Ariadne), Else Laudan (Verlegerin Argument-Verlag/Ariadne) und Sophie Sumburane („Gefährlicher Frühling“, Pendragon). Gudrun Lerchbaum erklärt ihr Engagement bei Herland mit Fußballmetaphern. Schon als Kind wollte sie mitspielen mit den Jungs. Ein Zusammenschluss von Frauen mache zwar ein „exklusives weibliches Spielfeld“ auf, diene aber dazu, zu beweisen, „dass es sich für beide Seiten lohnt, zusammenzuspielen“. Sie hofft, dass dies dann eine Selbstverständlichkeit werde. „Denn darum geht es aus meiner Sicht: nicht um eine Gegnerschaft zwischen Männern und Frauen, sondern um die Freiheit, unabhängig vom Geschlecht (oder sexueller Orientierung, Herkunft usw.) mitspielen und die die Regeln in allen Bereichen gleichberechtigt mitbestimmen zu dürfen.“

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