Coming-Out Schauspiel: Stars outen sich im Einsatz für mehr Diversität

Godehard Giese im Film „Bruder Schwester Herz“, mit dem er 2019 Gast beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen war. Ents
Godehard Giese im Film »Bruder Schwester Herz«, mit dem er 2019 Gast beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen war. Entstand hier die Idee zu dem Manifest?

185 schwule, lesbische, bisexuelle, trans, queere und nicht-binäre Schauspielerinnen und Schauspieler haben im „SZ Magazin“ ein Manifest unterzeichnet, mit dem sie eine Debatte über Diversität anstoßen wollen. Zu den Unterzeichnern der #actout-Gruppe gehören Godehard Giese, Mark Waschke, Maren Kroymann, Karin Hanczewski, Ulrich Matthes, Jaecki Schwarz und Mavie Hörbiger. „Bisher konnten wir in unserem Beruf mit unserem Privatleben nicht offen umgehen, ohne berufliche Konsequenzen zu fürchten“, heißt es in dem Beitrag im Magazin der „Süddeutschen Zeitung“. Zu oft sei ihnen geraten worden, die eigene sexuelle Orientierung geheim zu halten. Diversität sei in Deutschland längst gesellschaftlich gelebte Realität, schreiben die Künstler. Diese Vielfalt soll durch die Film- und Fernsehbranche abgebildet werden. Das Publikum sei bereit dafür.

Im Interview fordern sechs der 185 Unterzeichner die Schauspielbranche dazu auf, Diversität stärker sichtbar zu machen. Sie kritisieren die Männer- und Frauenbilder, die im Fernsehen und im Kino vermittelt werden. Lesbische Schauspielerinnen fürchteten, aus „dem Pool der für Männer begehrenswerten Frauen oder Frauenrollen“ herauszufallen und nicht mehr besetzt zu werden, sagt Karin Hanczewski, bekannt als Dresdner „Tatort“-Kommissarin.

Eine in Ludwigshafen geborene Idee?

Sie hatte die Idee zur #actout-Gruppe gemeinsam mit Godehard Giese, als beide sich „vor anderthalb Jahren auf einem Filmfestival“ trafen, womit das Ludwigshafener Festival des deutschen Films gemeint sein könnte. 2019 war Giese hier in gleich vier Filmen dabei, darunter in „Bruder Schwester Herz“, wo Hanczewski die Hauptrolle spielte.

Jonathan Berlin bezeichnet es als „Akt der Selbstliebe“, sich zu outen. Als Jugendlichem hätten ihm Vorbilder gefehlt. Auch er habe sich beim Aufwachsen einen „Verbündeten“ gewünscht, unterstrich Mehmet Atesçii.

Aus Medien und Politik gab es Anerkennung für die Aktion. ARD-Talkerin Anne Will twitterte: „Das ist stark“.

Karin Hanczewski spielte die Hauptrolle in „Bruder Schwester Herz“. Ihre Figur hatte im Film eine Affäre mit der von Giese gespi
Karin Hanczewski spielte die Hauptrolle in »Bruder Schwester Herz«. Ihre Figur hatte im Film eine Affäre mit der von Giese gespielten Figur.
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