Kultur Raubkunst: Einigung mit Erben und Kirchner-Rückkauf

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gibt neun als NS-Raubkunst erkannte Werke an die Erben eines jüdischen Kunstsammlers zurück. Eines davon – die Radierung „Fehmarnhäuser mit großem Baum“ von 1908 von Ernst Ludwig Kirchner – wurde für die Staatlichen Museen wieder zurückgekauft, wie die Stiftung mitteilte. Die neun grafischen Werke stammen aus der Sammlung des Berliner Kleiderfabrikanten Eugen Moritz Buchthal (1878-1954), der als Jude von den Nazis verfolgt wurde. Vor seiner Flucht nach London verkaufte er im Januar 1936 einen Teil seiner Sammlung notgedrungen an eine Berliner Galerie. Noch im selben Monat erwarben die Staatlichen Museen einige der Werke. Weil die Arbeiten durch den von den Nazis erzwungenen Verkauf als NS-Raubkunst gelten, gibt die Stiftung sie an die Erben zurück. Der Anwalt der Erben, Lothar Fremy, nannte die Vereinbarung ein Beispiel für eine respektvolle Zusammenarbeit. Deutschland hat sich im Rahmen internationaler Vereinbarungen verpflichtet, Kunstwerke an die rechtmäßigen Erben zurückzugeben, wenn Zwang oder Erpressung durch die Nazis nachgewiesen ist. Den Preis für den zurückgekauften Kirchner nannte die Stiftung nicht.

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