Kultur Purrmann-Erben erhalten Bild zurück

Purrmann auf einem Selbstbildnis (Ausschnitt), 1952.
Purrmann auf einem Selbstbildnis (Ausschnitt), 1952. Foto: Purrmann Archiv München/VG Bild-Kunst, Bonn/Frei

Einigung mit Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) gibt aus der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen ein Werk aus der Sammlung des von den Nazis verfolgten Speyerer Künstlers Hans Purrmann (1880-1966) an dessen Erben zurück. Dank des Entgegenkommens der Erben könne das Werk aber für weitere zehn Jahre als Leihgabe in der Gemäldegalerie ausgestellt bleiben, teilte die Stiftung mit.Das um 1537 entstandene Fragment des Gemäldes „Lot“ stammt laut Stiftung von Hans Baldung Grien (1484-1545) und gehörte zu einer weit größeren, querrechteckigen Tafel, die den Greis Lot mit seinen beiden nackten Töchtern zeigte.

Der in Speyer geborene Künstler Purrmann habe im Mai 1937 das Fragment aufgrund seiner schwierigen Situation als „entarteter“ Künstler an die Staatlichen Museen verkauft. Zwar habe er einen damals marktüblichen Preis dafür erhalten, doch sei nach heutiger Einschätzung der Anlass für den Verkauf die durch die Verfolgung eingetretene finanziell schwierige Situation des Malers, Grafikers und Sammlers gewesen, hieß es. Purrmann sei frühzeitig von den Nationalsozialisten öffentlich angegriffen worden und konnte dadurch kaum mehr seine eigenen Werke verkaufen.

Früh verfolgt

Hans Purrmann war ein Schüler und Freund von Henri Matisse und wirkte unter anderem in Paris und Berlin. Schon 1933 wurden seine Wandbilder in Speyer von den Nationalsozialisten mit Hakenkreuzfahnen verhängt, etliche Werke wurden aus Museen beschlagnahmt. Nach einer Zwischenstation in Florenz emigrierte er 1943 schließlich in die Schweiz, wo er 1966 in Montagnola verstarb.

Fragment von Hans Baldung Griens „Lot“, um 1537.
Fragment von Hans Baldung Griens »Lot«, um 1537. Foto: © bpk / Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin
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