Kultur Kolonialgeschichte: Parzinger wirbt für offene Begegnungen

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, plädiert für einen differenzierten Umgang mit Museumsstücken aus der kolonialer Vergangenheit. So wichtig es sei, die Herkunfts- und Erwerbungsgeschichte zu erforschen, so wenig dürften die Kulturgüter in den Sammlungen der Museen auf ihr Schicksal in der Kolonialzeit reduziert werden, schreibt Parzinger im Berliner „Tagesspiegel“. Die Kernfrage sei, unter welchen Umständen Objekte erworben wurden. Gerade im geplanten Berliner Humboldt Forum „wollen wir den eurozentrischen Blick ja überwinden, multiperspektivisches Denken lernen und begreifen, dass für umfassendes Verständnis der Objekte die Sichtweisen der Ursprungsgesellschaften von zentraler Bedeutung sind“, schreibt Parzinger. Die Museen in Deutschland seien sich einig, nicht über, sondern mit den Gemeinschaften in Afrika, Ozeanien, Asien und Amerika zu reden. Es sei abwegig, zu befürchten, das Humboldt Forum würde koloniale Präsentationsmuster fortführen, betonte Parzinger. Unbestritten sei Kolonialgeschichte immer eine Geschichte von ungleicher Macht, Repression und Rassismus gewesen.

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