NACHRUF Gaspard Ulliel: Der französischer Schauspieler war elegant und geheimnisvoll

Starb kurz vor der internationalen Karriere als Marvel-Star: Gaspar Ulliel.
Starb kurz vor der internationalen Karriere als Marvel-Star: Gaspar Ulliel.

Er war elegant, aber immer auch ein bisschen dämonisch und in Frankreich nicht nur im Kino ein Star: der Schauspieler Gaspard Ulliel. Der 37-jährige starb am Mittwoch nach einem Skiunfall in den französischen Alpen.

Die Narbe im Gesicht hatte er schon als Kind, der alles dominierende Blick, mit dem er fast jeden seiner 50 Filme und Serien an sich riss, kam erst später: Als junger Hannibal Lecter in „Hannibal Rising“ (2007) hatte der 23-jährige Gaspard Ulliel seinen Durchbruch im Kino. Begonnen hatte er als Zwölfjähriger in Fernsehserien. Von Anfang an fiel er auf, zwar war er nicht hübsch, aber der Sohn zweier Designer bewegte sich elegant und konnte mit einem wie beiläufig wirkenden Blick die Stimmung zum Kippen bringen wie in „Pakt der Wölfe“ (2001).

Posthum als Comic-Held zu sehen

Als Modemann Yves Saint Laurent in „Saint Laurent“ (2014) war er geheimnisvoller und unzugänglicher als Pierre Niney im Konkurrenz-Laurent-Film, weshalb Ulliel seinen dritten César dann doch nicht bekam. Aber als unnahbarer Schriftsteller, der kurz vor seinem Tod wieder zu der Familie reist („Einfach das Ende der Welt“) bekam er einen und als sensibler Liebhaber für „Mathilde – Eine große Liebe“.

Er drehte mit Emmanuelle Béart, Audrey Tautou , Isabelle Huppert und Jodie Foster, stand für Téchiné, Jeunet, Travernier, Xavier Dolan vor der Kamera – und für Martin Scorsese in der Parfumwerbung „Bleu“ von Chanel: Hier durfte er das sein, was er immer sien wollte: ein Filmregisseur. Im März kann man ihn noch einmal sehen: als Midnight Man in der Marvel-Serie „Moon Knight“ .

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