Hör-Tipps Camille Saint-Saëns zum 100. Todestag

Gelungene Neueinspielung des Palazzetto Bru Zane: Der Japan-Einakter „La Princesse Jaune“
Gelungene Neueinspielung des Palazzetto Bru Zane: Der Japan-Einakter »La Princesse Jaune«

Eine Oper von Saint-Saëns kennt man: „Samson und Dalila“. In jüngster Zeit hat die auf französische Musik des 19. Jahrhunderts spezialisierte Stiftung Palazzetto Bru Zane von Venedig eine Renaissance eingeleitet. Nach „Proserpine“, „Les Barbares“ und „Le Timbre d’Argent“ ist der Einakter „La Princesse jaune“ das vierte Bühnenwerk des Komponisten, das in der CD-Reihe mit Begleitbuch herauskommt. Eine sehr gelungene mit dem Orchestre National de Toulouse unter Leo Hussain.

Als kleine „Japonerie“ hat sie Saint-Saëns selbst bezeichnet. Aber auch in dieser ersten, 1872 zur Aufführung gekommenen Oper zeigen sich der harmonische Erfindungsreichtum, das Gespür für orchestrale Farben und eine Meisterschaft, „fremde“ Klänge in die europäische Musik einzufügen, die weit über den zeittypischen Orientalismus hinausgeht.

Zwölf Opern hat Saint-Saëns komponiert, 13, wenn man die von Ernest Guiraud begonnene „Frédégonde“ mitzählt. Die Oper Dortmund hat sie jüngst in einer halbszenischen Aufführung herausgebracht. An der TU Dortmund angesiedelt ist die Forschungsstelle Camille Saint-Saëns. Unter Leitung von Michael Stegemann entsteht dort eine Neuedition des Instrumentalwerks. Zum 100 Todestag bietet die TU unter www.musik.tu-dortmund.de/projekte/stream 24 Stunden Unbekanntes von Saint-Saëns.

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