Pfalzgeschichte(N) RHEINPFALZ Plus Artikel BASF-Explosion 1921: Eine Katastrophe von ungekanntem Ausmaß

Die Luftaufnahme zeigt den riesigen Krater nach der Explosion des Düngemittelsilos.
Die Luftaufnahme zeigt den riesigen Krater nach der Explosion des Düngemittelsilos.

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Die Explosion eines Düngemittelsilos im BASF-Werk gilt bis heute als schlimmste Katastrophe der deutschen Industriegeschichte. Damals starben 561 Menschen. 7500 Anwohner wurden obdachlos. Der heutige Ludwigshafener Stadtteil Oppau wurde damals nahezu komplett zerstört. Es entstand ein Millionenschaden. Am 21. September jährt sich das Unglück zum 100. Mal.

Der 21. September 1921 ist ein Mittwoch. In Ludwigshafen und dem angrenzenden Dorf Oppau beginnt ein normaler Arbeitstag. Um 7.32 Uhr erschüttern zwei Explosionen das Chemiewerk. Augenzeugen berichteten, dass zunächst eine schwächere und kurz darauf eine stärkere Explosion stattfand. „Ein greller Blitz durchleuchtete den tauigen Herbstmorgen, der Boden erzitterte wie bei einem Erdbeben, ein rollender Donner folgte, dann abermals ein gewaltiger Blitz mit nachfolgenden unerhörten Explosionen. Häuser wankten, Mauern barsten und stürzten ein, Fensterscheiben klirrten“, beschreibt der Oppauer Lehrer und Ortschronist Karl Otto Braun die Katastrophe. Eine riesige grauschwarze Wolke steigt auf, die sich nach allen Seiten verbreitet.

Die Luftaufnahme zeigt den riesigen Krater nach der Explosion des Düngemittelsilos.
Die Luftaufnahme zeigt den riesigen Krater nach der Explosion des Düngemittelsilos.
Eine Lockerungssprengung wird vorbereitet.
Eine Lockerungssprengung wird vorbereitet.
Der Hauptverbandsplatz, wo die Verletzten versorgt wurden. Im Hintergrund sind die Verwüstungen im Werk zu sehen..
Der Hauptverbandsplatz, wo die Verletzten versorgt wurden. Im Hintergrund sind die Verwüstungen im Werk zu sehen..
Bilderseite in der Zeitschrift »Die Woche«.
Bilderseite in der Zeitschrift „Die Woche“.
Eine Familie aus Oppau in den Trümmern ihres Hauses.
Eine Familie aus Oppau in den Trümmern ihres Hauses.
Die Explosionsopfer in Oppau hatten alles verloren.
Die Explosionsopfer in Oppau hatten alles verloren.

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Das Düngemittelsilo im Stickstoffwerk ist explodiert. Wo der Bau stand, klafft ein riesiger Krater in der Erde: 96 Meter breit, 165 Meter lang und 18,5 Meter tief. Das Oppauer Werk ist zerstört. Gebäude sind eingestürzt. Überall liegen Trümmerhaufen, unter denen Arbeiter begraben sind. Betonfundamente und Eisenträger ragen umgewendet, verbogen und zerrissen aus dem Erdreich. Verwundete schreien. Es herrscht das blanke Chaos. Die Druckwelle ist so stark, dass selbst in Heidelberg, Worms, Darmstadt und sogar im über 80 Kilometer entfernten Frankfurt Glasscheiben zersprungen sind. Die Erschütterungen der Explosion werden noch in der über 300 Kilometer entfernten Erdbebenwarte München registriert.

Oppau schwer getroffen

Das angrenzende Oppau, damals eine selbstständige Gemeinde mit rund 6500 Einwohnern, ist außerhalb des Werks am schwersten getroffen. Etwa 80 Prozent aller Gebäude des Orts sind zerstört. Der Rest beschädigt. Auch in Edigheim und Ludwigshafen, Frankenthal und Mannheim gibt es schwere Schäden. Anwohner aus Oppau und der Umgebung des Werks stürzen in Panik, zum Teil verletzt und nur notdürftig bekleidet aus ihren Häusern.

Das Unglück fordert 561 Leben – darunter 177 Werksangehörige, die größere Zahl von Opfern gibt es unter den Anwohnern. Rund 2000 Menschen werden zum Teil schwer verletzt. Aus dem ganzen Werk eilen Arbeiter herbei, um Verwundete und Tote zu bergen. Teils werden sie auf Leitern zum Hauptverbandsplatz getragen. Rettungskräfte aus der ganzen Region sowie französische Besatzungssoldaten eilen herbei.

In Oppau stehen die Menschen unter Schock. Ein Familienvater, der zu Arbeit ins Werk unterwegs war, liegt unter den Trümmern einer Bäckerei begraben, wo ihn seine Verwandten ausgraben. Ein Vater sucht nach seinem 16-jährigen Sohn Willi, der ebenfalls zu Fuß ins nahegelegene Werk unterwegs war.

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