Kernaussage Stilkolumne: Schöner Schein

Jan Peter Kern
Jan Peter Kern

Von Jan Peter Kern

Wohnst du noch oder arbeitest du schon? Dank Corona hat ja jetzt fast jeder ein Office daheim. Echt fein. Doch fürs Arbeiten im heimischen Chaos ist es wichtig, fokussiert zu sein, nicht abgelenkt zu werden. Gut, dass sie wieder da ist, die japanische Ordnungshüterin, die Aufräum-Assistentin, die euphorische Entrümplerin: Marie Kondo. Passend zu #stayhome hat die Feng-Shui-Fee ein neues Buch veröffentlicht: „Joy at work“. Ähm, Arbeit und Freude? Ja nee, is’ klar. Nachdem Kondo uns bei Netflix eingetrichtert hat, wie wir Bettlaken zu perfekten Rechtecken falten, Schlüpfer zu aufrecht stehenden Paketchen formen und dem Eierkocher vorm Entsorgen danken, widmet die Minimalismus-Marie sich nun dem Salat am Esstisch, dem Kabelsalat im Homeoffice. Dem Klebezettel-Kuddelmuddel und Textmarker-Tohuwabohu. Dem Zeitmanagement und Work-Life-Wirrwarr. Wir lernen: Krimskrams muss weg. Digitales legen wir in maximal zehn Ordnern ab. Vor jeder Aufgabe entscheiden wir, wie wichtig sie ist. Und wir sinnieren darüber, ob der Job uns überhaupt happy macht. Undsoweiterundsoblabla. Ob die Tipps „Joy“ entfachen? Nö. Also danken wir dem Buch, bevor es in die Tonne wandert. Danke für nichts.

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