Zoo Landau: Paten gesucht Auch stark bedrohte Tiere auf der Liste

Auffallender Vogel: ein Fischerturako, dessen Verbreitungsgebiet in Ostafrika liegt.
Auffallender Vogel: ein Fischerturako, dessen Verbreitungsgebiet in Ostafrika liegt.

Die Publikumslieblinge finden auch schnell Paten. Erdmännchen, Zwergziegen, Humboldt-Pinguine, Deutsche Großsilberkaninchen und Wasserschildkröten: Das waren im Zoo Landau 2020 die „Top Five“, die beliebtesten fünf Arten, wenn es ums Thema Tierpatenschaft ging. Die meisten Unterstützer, nämlich 99, hatten die Erdmännchen. Die Liste der Kandidaten ist aber viel länger.

Blaukehlaras und Visayas-Mähnenschweine suchen noch

„Tierarten, die mit Paten bisher noch etwas kurz gekommen sind, sind beispielsweise unsere Prinz-Alfred-Hirsche und die Visayas-Mähnenschweine – oder auch unsere Fischerturakos und Blaukehlaras“, sagt Biologin und Zooverwalterin Christina Schubert. Die Prinz-Alfred-Hirsche (Patenschaftsbeitrag: 500 Euro im Jahr ) und die Visayas-Mähnenschweine (750 Euro im Jahr) sind auf der im vergangenen Jahr eröffneten Philippinen-Anlage untergebracht – beide Tierarten sind vom Aussterben bedroht. „Die Philippinen-Anlage hatte noch gar keine Zeit, in den Fokus der Besucher zu rücken, sie war nur kurz vor der erneuten Schließung im November geöffnet“, berichtet Schubert. Zudem fielen die Patenschaftsbeiträge für diese Tiere bereits in eine der höheren Kategorien. Vögel wie die Blaukehlaras (125 Euro im Jahr) oder der Fischerturako (175 Euro) seien oft eher etwas für Vogelliebhaber – während die weit weg lebende Großmutter ihren Enkeln in der Pfalz dann vielleicht doch lieber einen Publikumsliebling als Patentier aussuche.

Auch an unscheinbare Tiere denken

Die Landauer Patenschaftsbeiträge beginnen bei 20 Euro (Koralle, Rosenkäfer ...). Die Tiger haben, obwohl sie mit 5000 Euro die höchste Preiskategorie in der Liste besetzen, bereits Paten gefunden: Firmen, die ihr Logo am Gehege anbringen lassen können, nutzen diese Möglichkeit gern, um für sich zu werben und dem Zoo gleichzeitig etwas Gutes zu tun. Patenschaften werden in Landau nicht als Einzeltierpatenschaft für ein Individuum vergeben, also nicht für ein bestimmtes Tier, sondern für ein Tier einer Gruppe, etwa ein Zebra (deshalb hat das Patentier auch keinen bestimmten Namen). „Zum einen kann ein Tier auch bei bester Haltung im Zoo sterben, zum anderen nehmen wir rege an Zuchtprogrammen teil, deshalb verlassen einzelne Tier, beispielsweise Jungtiere, unseren Zoo manchmal schon nach kurzer Zeit“, erläutert die Biologin. Das würde eine Einzeltierpatenschaft kompliziert machen. Christina Schubert wirbt auch dafür, Patenschaften für unscheinbare Tiere zu übernehmen: ein Beispiel seien die Kärpflinge, kleine braune Fische. „Wir haben hier eine hohe Artenschutzbrisanz, die Fische leben außerhalb von Zoos nur noch in sehr kleinen Gebieten in Mexiko.“ Mit 20 Euro pro Tier gehört ein Kärpfling zudem zu den günstigen Schützlingen.

Pate für einen Mammutbaum

Eher selten besteht wohl die Möglichkeit, Baumpate zu werden. In Landau ist auch dies möglich. Zwei Baumpaten gebe es bisher. Eine dieser Patenschaften kostet einheitlich 250 Euro im Jahr. Also: Wer möchte etwa Pate eines amerikanischen Mammutbaumes werden? Die Landauer würde es freuen.

Info

Zoo Landau: Tierpatenschaften von 20 bis 5000 Euro für ein Jahr, Baumpatenschaft ab 250 Euro im Jahr; Tierliste/Info und Anmeldeformular: www.zoo-landau.de (Einzelheiten unter „Unterstützung“). Die Anmeldung zur Patenschaft erfolgt über den Verein „Freundeskreis Zoo Landau“. Die Beiträge werden laut Zoo etwa bei Neubau- und Sanierungsmaßnahmen eingesetzt.

Zoos tragen zur Arterhaltung bei: hochgefährdete Prinz-Alfred-Hirsche.
Zoos tragen zur Arterhaltung bei: hochgefährdete Prinz-Alfred-Hirsche.
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