Rheinpfalz Kino-Komödie: Streit wegen Adolf

Streithähne: (v.l.) Justus von Dohnányi, Christoph Maria Herbst, Caroline Peters, Florian David Fitz, Janina Uhse.
Streithähne: (v.l.) Justus von Dohnányi, Christoph Maria Herbst, Caroline Peters, Florian David Fitz, Janina Uhse.

Hurra, es wird ein .... Adolf.

Als Thomas (Florian David Fitz) seiner Schwester Elizabeth (Caroline Peters) und deren Ehemann Stephan (Christoph Maria Herbst) bei einem Abendessen mit dem gemeinsamen Freund René (Justus von Dohnányi) den auserwählten Namen für sein erstes Kind mit Freundin Anna (Janina Uhse) verkündet, sind alle Anwesenden schockiert. Die hitzige und zugleich spannende Diskussion um politische Korrektheit driftet schnell ins Persönliche ab – und der Esstisch verwandelt sich in eine Kampfarena.

Kurzweiliges, verbales Gefecht

Bissige Boulevardkomödien über die Befindlichkeiten der deutschen Mittelschicht haben seit längerer Zeit sowohl im Kino als auch im Theater Konjunktur. Einen Hit landete etwa die Pariser Dramatikerin Yasmina Reza, deren Werk „Der Gott des Gemetzels“ 2011 von Roman Polanski erfolgreich verfilmt wurde. Medienwirksam war auch das 2010 uraufgeführte Werk „Der Vorname“ des Autorengespanns Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière, das die beiden ein Jahr später auch selbst für die Leinwand inszenierten. Nun hat sich der deutsche Komödienspezialist Sönke Wortmann an den Stoff gewagt und ihn mit einem laut Kritik glänzend aufgelegten Ensemble aus hiesigen Schauspielgrößen zu einem hitzigen, köstlich boshaften Kinospaß verarbeitet.

Die Bombe platzt

Eigentlich sollte es ein entspanntes Abendessen mit Familie und Freunden werden. Doch dann lässt der werdende Vater Thomas (Fitz) diese Bombe platzen – die übrigens nur ein schlechter Scherz sein sollte. Die Debatte um die Namenswahl fördert schwelende Konflikte und lange gehütete Geheimnisse zutage. Der tote Familienhund und eine unerhörte Liebesbeziehung kommen ebenso auf den Tisch wie der Argwohn zwischen dem erfolgreichen Immobilienmakler Thomas und dem linken Intellektuellen-Snob Stephan (Herbst). Obwohl die männlichen Protagonisten das Geschehen (auch darstellerisch) dominieren, behaupten sich die toughe Anna, „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“-Schauspielerin Janina Uhse, und die friedliebende Hausherrin Peters gegenüber der herrlich komischen (Herren)Runde.


Info

»Der Vorname«: mit Christoph Maria Herbst, Florian David Fitz, Caroline Peters; Regie: Sönke Wortmann, D 2018, 87 Min., ab 6 Jahren, Kinostart: 18. Oktober

Kiffende Hippie-Mutter: Iris Berben liefert einen der wenigen Momente außerhalb der streitlustigen Runde.
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