Rheinpfalz Horrorfilm "Hereditary" mit Toni Collette: Grauenvolles Erbe

Verstört: Charlie (Milly Shapiro) sucht Zuflucht in einem Baumhaus, in dem sie aus Tierresten kleine Totems bastelt.
Verstört: Charlie (Milly Shapiro) sucht Zuflucht in einem Baumhaus, in dem sie aus Tierresten kleine Totems bastelt.

Bereits der Trailer zu „Hereditary – Das Vermächtnis“ verbreitet Angst und Schrecken.

Nicht nur Kinder in einem Kino in den USA, denen die Filmvorschau fälschlicherweise vor dem animierten Kinderfilm „Peter Hase“ gezeigt wurde, waren schockiert und brachen sogar in Tränen aus. Bei der Weltpremiere auf dem Sundance Film Festival im Januar soll man laut Kritikern laute Schreie im Publikum gehört haben. Vom renommierten „Time Out“-Magazin wird der Horror-Streifen gar schon als „Der Exorzist“ der neuen Generation gehandelt.

Horror für die ganze Familie

Dabei ist es weder Großes noch Neues, mit dem der bislang weitgehend unbekannte Regisseur Ari Aster für Grauen sorgt. Statt auf willkürliche Schockmomente und brutale Folter setzt der Langfilmdebütant auf alltägliche Geräusche wie ein Klacken, ein Huschen oder ein Glucksen, die in Zusammenhang mit der beklemmenden und kunstvollen Inszenierung Angst schüren. Dazu kommt die unglaublich gruselige Aura, die die Familie Graham von Anfang an umgibt. Eigene Erfahrungen mit Trauer und Tragödie haben Aster nach eigenen Angaben zu seiner Darstellung der dysfunktionalen Familie um Mutter Annie (Toni Collette), Vater Steve (Gabriel Byrne) sowie den Kindern Peter (Alex Wolff) und Charlie (Milly Shapiro) inspiriert. Seit dem Tod von Großmutter Ellen, zu der Annie ein schwieriges Verhältnis hatte, passieren mysteriöse Vorfälle. Nach und nach entdeckt die Mutter, dass ihrer Familie ein unausweichliches, düsteres Schicksal droht ...

Schauderhafte Blicke

Bis das unheilvolle Familiengeheimnis endlich gelüftet ist, müssen die Zuschauer laut Kritik starke Nerven beweisen. Nach und nach setzt Aster die einzelnen gruseligen Puzzleteile zusammen, bevor sich das grauenhafte Familien-Panoptikum letztendlich in voller Kraft entfaltet. Getragen wird das 122-minütige „Meisterwerk des Grauens“ vor allem von den schauspielerischen Leistungen der Darsteller, allen voran von der „atemberaubend ambivalenten“ Toni Collette und der erst 16-jährigen Shapiro, die allein durch ihren Blick erschaudern lasse.


Info

»Hereditary – Das Vermächtnis«: mit Toni Collette, Gabriel Byrne, Alex Wolff; Regie: Ari Aster, USA 2018, 122 Minuten, ab 16 Jahren, Kinostart: 14. Juni

Miniaturwelten im Puppenhausformat: Annie (Toni Collette) verarbeitet ihren Verlustschmerz.
Miniaturwelten im Puppenhausformat: Annie (Toni Collette) verarbeitet ihren Verlustschmerz.
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