Rheinpfalz FRED DIEHL SIEHT FERN: Untergetaucht

„Das Boot“, die neue Serie, bei Sky schon gelaufen, ist beim ZDF in der Publikumsgunst untergetaucht. Den Start am letzten Freitag sahen noch 4,07 Millionen, Folge 2: 3,24 Millionen, Folge 3: 2,61 und Folge 4 am Montag 2,74 Millionen. Das ist vielleicht eine Enttäuschung beim Sender, der einen Teil der Kosten von 26,5 Millionen Euro für die Serie trägt, die jedoch an 100 Länder verkauft sein soll. Ganz sicher ist es Hinweis auf enttäuschte Erwartungen. Der Kinofilm und die unvergessene TV-Serie „Das Boot“ von Regisseur Wolfgang Petersen aus dem Jahr 1985 waren noch eng mit der Realität verwoben. Meisterhafte Antikriegs-Produktionen. Glaubwürdig. Die neue Serie kann zwar ebenfalls als Antikriegsserie gelten, blieb aber in vielen Szenen und Handlungssträngen absolut unglaubhaft. Grenzenlos die Fantasien der Autoren beim Versuch, ständig Action und Spannung zu erzeugen, auch mit Gewaltszenen. Schlägereien und ein Mord bei der Mannschaft, Intrigen bei den Offizieren, Höhepunkt: Aussetzung des Kapitänleutnants Hoffmann im Schlauchboot ins offene Meer. Oder: Geheimaktion von U 621: Austausch eines Amerikaners, Sohn eines Geld-Hais, der die gesamte Wehrmacht Hitlers aufgerüstet hat, gegen einen gefangenen U-Bootkapitän. Irre. Ganz zum Schluss taucht der auf dem Meer ausgesetzte Kaleu Hoffmann in Amerika auf. Klar: Fortsetzung mit der zweiten Staffel ist in Arbeit ... Absoluter Gegensatz in der Machart: Der ZDF-Zweiteiler „Das Mädchen am Strand“, der Start am Montag, gesehen von 6,27 Millionen. Ein Krimi mit dem Traumpaar Heino Ferch und Barbara Auer, erst zerstritten, dann wieder zusammen ermittelnd. Stark! Übrigens: Im ZDF-Herzkino „Feuer und Glas“ am Sonntag gefiel in der Hauptrolle Michael Raphael Klein, mit Kaiserslautern liiert – mit dem Pfalztheater und der fabelhaften „Frenchtouch“-Akkordeonistin Alexandra Maas. 5,36 Millionen sahen zu. Wir gratulieren.

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