Rheinpfalz fred diehl sieht fern: Montags-Krimi

Die Sat.1-Programmplaner wagten es. Sie setzten am Montag den Thriller „Todesfrist – Nemez und Sneijder ermitteln“, Auftakt zu einer geplanten Reihe, zeitgleich gegen den ZDF-Thriller „Dengler – Brennende Kälte“ – mit niederschmetterndem Resultat. Im ZDF-Krimi sahen 5,6 Millionen den Privatdetektiv Dengler (Ronald Zehrfeld) und die Hackerin Olga (Birgit Minichmayr) im Kampf gegen Waffenindustrie und Geheimdienst. Nur 1,66 Millionen entschieden sich dagegen für den Sat.1-Thriller. Tatsächlich sind „Nemez“ Josefine Preuß und „Sneijder“ Raymond Thiry ein ausbaufähiges Ermittlerpaar. Aber „Dengler“ war der bessere Krimi, zeitnah und zeitkritisch. Und das Paar Dengler und Olga spielte kraftvoller, wirkte echter. Apropos Paar: Zur Spitzengruppe deutscher TV-Ermittlerpaare zählen, das haben sie im „Polizeiruf 110“ wieder bewiesen, „Alexander Bukow“ Charly Hübner und „Katrin König“ Anneke Kim Sarnau. Spannend und spaßig, sie zu erleben. Zuschauer am Sonntag: 8,88 Millionen. Der neue Dienstag-Talk im Ersten, beim Start mit den Hamburgern von 1,41 Millionen gesehen, erlitt eine Woche später einen Rückschlag. Nur 930.000 sahen den Talk aus Berlin. Den „Kölner Treff“ mit Bettina Böttinger und gut gelaunten Gästen sahen am Dienstag 1,25 Millionen. Das gibt den Dienstag-Talk-Machern neuen Mut. Liselotte Pulver wird am 11. Oktober 90. Schon am vergangenen Sonntag imponierte das Erste mit dem Porträt „Lilos Lachen“. Ein gelungener Rückblick, der auch Schicksalsschläge berührte. Ich vergesse nie ihr berühmtes Pulver-Lachen in einer Heidelberger Villa bei der Nachfeier einer Premiere. Der Hausherr wollte ihr Sprudel einschenken. Doch beim Öffnen der Flasche schoss ein Wasserstrahl genau in Lilos Dekolleté. Der Hausherr erstarrte. Doch Lilo lachte laut. Zum 90. beste Wünsche nach Bern.

x