Rheinpfalz Interview: Sängerin Sandie Wollasch über Mami und die Papperlapapis

Nicht nur Künstler, sondern auch Eltern: Sandie Wollasch mit ihren Bandkollegen.
Nicht nur Künstler, sondern auch Eltern: Sandie Wollasch mit ihren Bandkollegen.

Sängerin Sandie Wollasch aus Karlsruhe ist vielen Musikfreunden in der Region ein Begriff.

Sie ist sowohl solo als auch in unterschiedlichen Formationen unterwegs. Gemeinsam mit ihrem Mann Claus Bubik und vier weiteren Mitgliedern macht sie seit 20 Jahren als Band Groove Incorporation Musik. Was weniger bekannt ist: 2017 hat die Gruppe unter dem Namen Mami und die Papperlapapis eine CD herausgebracht: handgemachte Musik für Klein und Groß. Frau Wollasch, wie entstand die Idee, ein Album für Kinder aufzunehmen? Innerhalb von eineinhalb Jahren hatten alle Bandmitglieder Nachwuchs bekommen. Und plötzlich redeten wir backstage nicht mehr über Rock’n’Roll, sondern über die Kleidergrößen der Kleinen (lacht). Uns wurde klar, dass wir auch Musik für unsere Kinder machen wollten. Bald hatten wir so viel Material, dass wir eine CD produzierten. Was ist das Besondere an der CD? Es war uns wichtig, auf elektronischen Sound zu verzichten und in einer akustischen Besetzung zu spielen. Es gibt schon genug Elektronik im Leben, und Kinder können zu viele Infos gar nicht aufnehmen. Wir möchten ihnen zeigen, dass auch Naturinstrumente einen Bandklang hervorbringen können. Und wir wollten richtige Songs mit komplexen Texten und Strukturen machen – man kann Kindern ruhig etwas zutrauen. Wir haben alles möglichst durchsichtig gestaltet, damit die einzelnen Instrumente gut herauszuhören sind. Wie sind die Lieder ausgewählt worden beziehungsweise entstanden? Jedes Bandmitglied hat seine Lieblingslieder aus der Kindheit eingebracht, ich etwa die Walt-Disney-Stücke „Trautes Heim“ und „Chim chim cheree“. Hits wie „Wer hat die Kokosnuss geklaut“ und „La Le Lu“ sind ebenfalls dabei. Für unsere eigenen Kompositionen waren unsere Kinder unsere Inspiration: Mein Sohn Bela zum Beispiel ist totaler Fan des südamerikanischen Dschungels und hat sich einen Song über einen Jaguar gewünscht („Jaguar Jim“). Er hat auch alle anderen Tiere für das Lied geliefert (schmunzelt). Unser Schlagzeuger Marcel hat das Lied und die Geschichte vom „Kleinen Traktor Fridolin“ geschrieben, weil sein Sohn so begeistert von Traktoren und Baggern ist. Der „Tee-Song“, den Sänger Dominik Steegmüller geschrieben hat, ist mit dem Deutschen Kinderliederpreis 2017 ausgezeichnet worden. Was bedeutet Ihnen dies? Das war eine große Freude für uns, vor allem, weil ja das Publikum des Wettbewerbs, also die Kinder, den Sieger gewählt hat. Kinder sind das ehrlichste Publikum, es ist eine Herausforderung, sie zu begeistern. Bei unseren Auftritten wird viel mitgesungen, -getanzt und -gehüpft, und die Kinder sind sehr aufmerksam. Sie dürfen beispielsweise auch bestimmen, welches Instrument ein Solo hat. Und sie können sich Lieder wünschen: Auch aktuelle Titel wie „No roots“ und „Human“ lassen sich in akustischer Besetzung mit Akkordeon spielen (lacht).


Info

Die CD eignet sich für Kinder im Alter von 3 bis etwa 8 Jahren. Info: www.mamiunddiepapperlapapis.de.


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