Rheinpfalz Gulliver-Welt und Saarländisches Bergbaumuseum in Bexbach

Italien lässt grüßen: Nachbildung des Petersdoms.
Italien lässt grüßen: Nachbildung des Petersdoms.

Gleich zwei Fliegen mit einer Klappe lassen sich beim Besuch des Blumengartens in Bexbach schlagen.

Da ist einmal – untergebracht im Hindenburgturm - das Saarländische Bergbaumuseum, das anschaulich die anstrengende Arbeit der Kumpel in alten und neueren Zeiten zeigt. Und da ist zum zweiten die Gulliver-Welt mit berühmten Bauwerken, die maßstabsgetreu verkleinert im Park verteilt sind. Der Besuch des Bergbaumuseums startet auf der obersten Etage des Hindenburgturms. Die großen Fenster ringsherum eröffnen einen Blick über die Stadt und die Umgebung. Der Hügel, auf dem die Statue der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, auszumachen ist, ist nicht naturgegeben. Er besteht aus aufgeschüttetem „totem“ Gestein der Grube Frankenholz. Dort, in einem Stadtteil von Bexbach, wurde noch bis 1954 Kohle gefördert.

Wie die Bergleute um 1900 lebten

Karten aus verschiedenen Regionen und Epochen zeigen, wo sich im Saarland einst Gruben befanden. Bergleute vor der Einfahrt in den Schacht blinzeln auf alten Fotos in die Kameras. Wie lebten die Bergleute um 1900? Nachgestellte Wohnräume vermitteln einen Eindruck. Und wie arbeiteten sie? Trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen war die Arbeit unter Tage gefährlich, wie ein Gästeführer betont. Passierte ein Unglück, explodierte Methangas, musste sehr schnell gehandelt werden. Ein Rettungshelfer in voller Montur blickt auf den Besucher herab. Rettungstornister, Atemschutzgeräte und Tragen kamen im Notfall zum Einsatz. Wie es sich unter Tage anfühlt, das erleben die Besucher im kühlen Untergeschoss. Nach einer „Einfahrt“, die im Aufzug in Bild und Ton simuliert wird, finden sie sich in einem nachgebauten Stollen wieder. Zumindest die Erwachsenen können sich anfangs nur gebückt vorwärtsbewegen. Da stemmen sich Holzscheite gegen den kalten Stein. Dort bohrt sich eine schwere Maschine in den schwarzen Fels, fräst ihn frei für die Bergmänner. „Heute werden Walzenschrämlader eingesetzt, um die Kohle abzubauen“, verweist der Führer auf das moderne Gerät. Gesteuert werden solche Maschinen per Computer in einer Zentrale über Tage. Zurück in die alten Zeiten. Schaufeln, Ketten und Haken lehnen oder hängen an den Wänden. Mit dem kleinen Schienenfahrrad fuhr einst der Sprengmeister. Mit seiner gefährlichen Ladung durfte er nämlich nicht in den Personenzug. Eine Lore mit dem schwarzen Gold wird passiert. Ein Förderband bewegt die Kohle weiter. Transportwaggons scheinen auf ihre menschliche Fracht, die Bergleute, zu warten ... Zurück im Tageslicht bietet sich ein Rundgang durch den Blumengarten an. Knapp 30 liebevoll, en miniature nachgebaute Sehenswürdigkeiten aus aller Welt wollen begutachtet sein. Imposant sind der Pariser Eiffelturm und die Christus-Statue von Rio de Janeiro mit einer Gesamthöhe von 9,50 Meter. Großflächig präsentiert sich der Petersdom, verträumt das Schloss Neuschwanstein. Zu sehen sind auch der Tower of London, das Weiße Haus, die Cheops-Pyramide, die Porta Nigra ... Kurze Beschreibungen und Daten zu den Bauwerken sind hilf- und lehrreich für junge wie erwachsene Besucher.


Info

Saarländisches Bergbaumuseum, Niederbexbacher Straße, 66450 Bexbach, 06826 4887, www.saarl-bergbaumuseum-bexbach.de. Öffnungszeiten bis September: Mo-Fr 9-17 Uhr, Sa, So und Feiertag 10-18 Uhr, Oktober bis Februar 9-16 Uhr und 13-17 Uhr. Führungen sind nach Vereinbarung möglich. Der Blumengarten ist frei zugänglich. www.bexbach.de, www.saarpfalz-touristik.de.

Berühmt: Schloss Neuschwanstein.
Berühmt: Schloss Neuschwanstein.
Anschaulich: die Einrichtung des Bergbaumuseums.
Anschaulich: die Einrichtung des Bergbaumuseums.
x