Rheinpfalz Schubert zu acht: Villa Musica auch in Dannenfels
„Überhaupt will ich mir auf diese Art den Weg zur großen Sinfonie bahnen“, bemerkte Franz Schubert in einem Brief aus dem Jahre 1824 über seine Arbeit an einigen Kammermusikwerken.
Insbesondere erwähnt er dabei sein Oktett (D 803), das in der Tat schon allein durch die Besetzung den kammermusikalischen Rahmen sprengt: Zu einem Streichquartett gesellen sich hier noch Kontrabass, Klarinette, Horn und Fagott, was nicht nur für satten Klang sorgt, sondern auch für einen im Reich der Kammermusik eher ungewöhnlichen Reichtum an instrumentalen Farben. Und auch kompositorisch lässt das mit einer Spieldauer von knapp einer Stunde recht voluminöse Oktett aufhorchen: Insgesamt besitzt das sechssätzige, meist von tänzerischen Rhythmen geprägte Werk, das sich an Beethovens Septett von 1799 orientiert, Divertimento- oder Serenadencharackter. Auf die romantische Sinfonik verweisen vor allem die Adagio-Eröffnung des ersten und der Andante-Auftakt des sechsten Satzes. Als lyrisches Herzstück des Oktetts erscheint der langsame zweite Satz, in dem Schubert eine dieser innigen, immer leicht wehmütigen Melodien, die ihm offenbar haufenweise einfielen, zur musikalischen Idylle ausarbeitet.
Große Kammermusik
Angeführt vom jungen aufstrebenden Geiger Niklas Liepe spielen Musiker aus Tschechien und Deutschland Schuberts Oktett in der Konzertreihe der Villa Musica; dazu gibt es ein Streichtrio von Franz Krommer.
Info
Villa Musica & Niklas Liepe: Fr 7.9., 20 Uhr, Dannenfels, Evangelische Kirche, Karten: Tel. 06357-1614; Sa 8.9., 19 Uhr, Bad Kreuznach, Römerhalle, Karten: Tel. 06131-92518000, www.villamusica.de.