Rheinpfalz Krank oder nicht krank: »Der eingebildete Kranke«

Die (eingebildete) Krankheit bestimmt sein Leben: Argan (Emanuel Leonhardt) lässt sich gerne behandeln.
Die (eingebildete) Krankheit bestimmt sein Leben: Argan (Emanuel Leonhardt) lässt sich gerne behandeln.

Auf ebenso witzige wie moderne Weise inszeniert das Theater an der Weinstraße (TadW) Molières Komödie „Der eingebildete Kranke“.

Die Handlung ist hinlänglich bekannt: Argan ist zwar kerngesund, aufgrund seiner Hypochondrie lässt er sich dennoch fast zu Tode doktern und manövriert die ganze Familie in eine Krise. Das Amateurtheater, für Produktionen auf hohem Niveau bekannt und preisgekrönt, verspricht bei der Umsetzung des nahezu 350 Jahre alten Stoffs unter der Regie von Hans Dreyer aber doch die eine oder andere Überraschung. Die Bühne (Thomas Giel) ist etwa als Wohnzimmer gestaltet, in dem die Schauspieler riesige Möbel beklettern. Und das Ensemble gewinnt dem Thema auch aktuelle Aspekte ab: Die Aufführung solle zum Nachdenken über die Geldmacherei in der Medizin und die Macht der Pharmaindustrie anregen. Molière selbst war übrigens todkrank, als er sein Werk vollendete: Er starb kurz nach der vierten Aufführung der Komödie, in der das Leben und Sterben nicht allzu ernst genommen wird.


Info

»Der eingebildete Kranke«: Premiere: Sa 9.6., 20.30 Uhr, Bad Dürkheim, Klosterruine Limburg; weitere Vorstellungen: Fr/Sa 15./16., 22./23. und 29./30.6., jeweils 20.30 Uhr, Karten: RHEINPFALZ-Ticket-Service.

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