Rheinpfalz „Grand Finale“ in Ludwigshafen [mit Bilderstrecke]
„Grand Finale“ sei bis dato Hofesh Shechters apokalyptischste Kreation, ein Walzer auf das Ende der Zeit, schrieb die britische Tageszeitung „The Guardian“ über das jüngste Stück des 1975 in Israel geborenen, in London lebenden Choreographen. Was ist zu sehen? In diffusem, bräunlichem Zwielicht spielt eine kleine Live-Band für zehn Tänzer in Straßenklamotten auf. Zu einem Mix aus Lehár, Tschaikowsky und elektronischen Sounds startet eine etwas düstere Party. Wilder wird der Tanz, bis Gewalt, Tod und Verzweiflung den Reigen regieren: Münder öffnen sich zu stummen Schreien, Körper fallen wie leblos zu Boden und werden über die Bühne geschleift. Rekapituliert der Tanz eine vorangegangene Katastrophe? Oder beschreibt er, wie die Menschheit der Gegenwart auf ihren baldigen Untergang zutaumelt? Dabei soll „Grand Finale“ nicht nur düstere Endzeitstimmung verbreiten, sondern vielmehr eine schwarzhumorige, dramatische Komödie sein, deren zweite Hälfte auch Positives visualisiert: Gegen den drohenden Untergang setzt Shechter hier den Trost der Zweisamkeit. In der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift „Tanz“ wurde „Grand Finale“ zum Tanzstück des Jahres 2018 gewählt.
Info
Hofesh Shechter: »Grand Finale« – Mi/Do 21./22.11. jeweils um 19.30 Uhr, Ludwigshafen, Theater im Pfalzbau, Karten: 0621 5042558, www.theater-im-pfalzbau.de
