1. FC Kaiserslautern Martin Bader wird Sport-Vorstand beim FCK
Der neue starke Mann des 1. FC Kaiserslautern heißt Martin Bader (49). Nach RHEINPFALZ-Informationen wird Bader Sport-Vorstand des FCK.
Der langjährige Boss des 1. FC Nürnberg saß gestern Abend beim FCK-Spiel in Darmstadt schon auf der Tribüne. Bader, der am 14. Februar 50 Jahre alt wird, ist seit 20 Jahren im Fußballgeschäft tätig. Er wurde vor zehn Monaten bei Hannover 96 freigestellt. Sein Kontrakt beim FCK gilt auch für die Dritte Liga. Patrick Banf, seit 7. Dezember 2017 Vorsitzender des FCK-Aufsichtsrates, hatte im Vorfeld der Suche nach einem Nachfolger von Thomas Gries deutlich gemacht, dass Sport-Kompetenz im Vorstand für ihn unerlässlich ist. Bader führt demnach den Sportbereich von den Profis bis zum Nachwuchsleistungszentrum. In dem Bereich gilt er seit seinen Nürnberger Tagen als Top-Experte. Martin Bader war lange das Gesicht des 1. FC Nürnberg, für den er elf Jahre arbeitete: Smart im Auftreten, geschickt am Markt, vor allem wenn es darum ging, den passenden Trainer zu finden, stand er lange für die Konsolidierung des „Clubs“. So gelang Bader 2005 ein Glücksgriff, als er nach dem Fehlstart in die Saison den vorherigen Aufstiegstrainer Wolfgang Wolf durch Hans Meyer ersetzte. Der rettete den „Club“ und führte den FCN 2007 zum Pokalsieg. Das war auch Baders Triumph. Einen weiteren Glücksgriff landete Bader Ende 2009 mit Dieter Hecking, der dem „Club“ guttat. Nach Heckings Abschied in Richtung Wolfsburg aber verließ Bader das Bauchgefühl bei der Trainersuche: Michael Wiesinger, Gertjan Verbeek, Roger Prinzen, Valérien Ismaël – nichts klappte wie erhofft.
Bader für einige Königstransfers verantworlich
Bader, in Hechingen geboren, diente nach dem Abitur zwei Jahre bei der Bundeswehr. Der Reserveoffizier schloss sein Studium in Sportökonomie an der Universität Bayreuth 1995 ab. Vier Jahre, bis 1998, wirkte der Franke bei der UFA (später Sportfive, heute Lagardère). Dann wurde er Assistent von Manager Dieter Hoeneß bei Hertha BSC. Am 1. Januar 2004 kam Bader als Sportdirektor zum 1. FC Nürnberg, einen Monat später stieg er zum hauptamtlichen Vizepräsidenten auf. Von Oktober 2010 bis September 2015 war er einer der beiden Vereinsvorstände, verantwortlich für Sport und Öffentlichkeitsarbeit. Der Stern Baders sank nach dem Abstieg 2014 und dem verpassten Wiederaufstieg. Er begegnete Kritikern mit der Verpflichtung von Ex-Trainer Wolf als Berater. Der Irrtum mit Ismaël als Chefcoach aber wurde zu spät mit René Weiler korrigiert. Bader musste gehen. Kritiker machen ihn für die finanzielle Schieflage des „Clubs“ verantwortlich, obgleich Bader auch für Königtransfers wie Gündogan, Schöpf oder Burgstaller steht. Am 1. Oktober 2015 wurde Martin Bader von Klubchef Martin Kind zum Sport-Geschäftsführer von Hannover 96 berufen. Trainer Michael Frontzeck wurde im Abstiegskampf gefeuert, das Engagement Thomas Schaafs wurde zum Fiasko. Hannover 96 stieg 2016 ab, Baders Ruf war angeknackst. Er stellte aber auch den Kader zusammen, der mit Trainer Daniel Stendel auf Aufstiegskurs war – dennoch wurde Bader im März 2017 beurlaubt und durch Horst Heldt ersetzt. Den Transfercoup mit Niclas Füllkrug darf Bader für sich reklamieren. Er ist ein Intimkenner des Fußballgeschäfts, er weiß wie Vermarktung, Lizenzierung und Transfers laufen. Er gilt als perfekt vernetzt in der Branche.