1. FC Kaiserslautern „Kosta Runjaic macht einen klasse Job“

NÜRNBERG. Wolfgang Wolf (57) hat 248 seiner 308 Bundesligaspiele für den 1. FC Kaiserslautern bestritten. Er war unter anderem Trainer beim VfL Wolfsburg, 1. FC Nürnberg und beim 1. FC Kaiserslautern. Seit Saisonbeginn arbeitet Wolf als Abteilungsleiter Fußball für den 1. FC Nürnberg.
Ich bin zuständig für die Neuverpflichtungen und für das Nachwuchsleistungszentrum. Die U19 und U17 habe ich mir zum Steckenpferd gemacht, wir haben das in Griff bekommen, damit wir mit diesen Mannschaften die Bundesligen halten. Die U21 spielt nicht so gut. Die Mannschaft ist jung, wir haben das ja von U23 auf U21 umgestellt, keine Spieler von außerhalb geholt, um unseren eigenen Spielern aus der U19 eine Chance zu geben. Ich arbeite eng mit Martin Bader, dem Sportvorstand, zusammen. Als wir merkten, dass es mit dem neuen Trainer nicht läuft, haben wir René Weiler geholt, mit ihm planen wir die neue Saison und versuchen, eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen. War es ein Fehler, Valérien Ismael als Trainer zu holen? René Weiler war ja nach dem Bundesligaabstieg schon mal Kandidat. Es ist schwierig, wenn man einem jungen Trainer die Chance gibt. Es hat einfach nicht geklappt. Bei der Entscheidung für Ismael war ich auch voll beteiligt, das kann und will ich nicht vor mir weisen. Wie es dann gelaufen ist, war für beide Seiten enttäuschend. Vielleicht hätten wir noch früher reagieren müssen. Wird es den Trainer Wolfgang Wolf nicht mehr geben? Für mich war nach dem Tod meines Bruders klar, dass ich einiges in meinem Leben verändere, dass ich aus dem Trainergeschäft raus möchte. Nach einiger Zeit aber ist mir die Decke schon ein bisschen auf den Kopf gefallen. Dann kam die Anfrage von Martin Bader – das passt. Ich stehe nicht mehr täglich auf dem Platz, ich kann meine Erfahrung weiter geben, mich einbringen. Der Vertrag läuft bis 2016. Dann muss man sehen, ob ich weitermache oder ganz aufhöre. Herr Wolf, wenn der „Club“ in Lautern gewinnt, beträgt der Rückstand auf Platz drei nur noch fünf Punkte. Die letzte Chance im Aufstiegskampf? Also die Mannschaften, die oben stehen haben den Vorteil, eingespielt zu sein: Ingolstadt, Darmstadt, der FCK mit einer jungen, der spielstärksten Mannschaft der Liga, auch der KSC. Wir haben einen großen Vertrauensbeweis unserer Fans, dem müssen wir Rechnung tragen. Wir müssen in jedem der restlichen zehn Spiele Leistung bringen, wir wollen dem FCK einen großen Kampf liefern. Ich war gegen Fürth auf dem Betzenberg, ich weiß, was gefordert wird. Wie sehen Sie knapp acht Jahre nach Ihrer Entlassung als FCK-Trainer Ihren Stammverein? Ich arbeite in Nürnberg – und tue dort alles, was für den Erfolg tun kann. Ich bin Pfälzer! Ich sehe eine sehr positive Entwicklung mit einer jungen, dynamischen Mannschaft. Die Arbeit des Leistungszentrums trägt Früchte, wenn ich sehe, wer von dort kommt und jetzt im Kader ist. Kosta Runjaic macht einen klasse Job! Sie sind auf einem guten Weg, es ist aber auch noch ein langer Weg. Bleibt Ihr Lebensmittelpunkt Bad Dürkheim, wo Sie ja mit Ihrer Frau ein Haus gebaut haben? Ich bin froh, dass wir diese Entscheidung getroffen haben. Wir haben Bad Dürkheim lieben und schätzen gelernt. Das bleibt unser Lebensmittelpunkt. Interview: Horst Konzok ZUR SACHE Lob für die zweite Reihe „Kosta Runjaic kann ohne Qualitätsverlust wechseln.“ So lobt Wolfgang Wolf, der Abteilungsleiter Fußball des 1. FC Nürnberg, den Kader des 1. FC Kaiserslautern. Zutreffend ist die Einschätzung auf alle Fälle in der Innenverteidigung: Tim Heubach (26) ersetzt den verletzten Dominique Heintz (21) mit guten bis sehr guten Leistungen. Durch den Ausfall von Heintz ist Michael Schindele (21) in den Kader gerückt. „Michael macht gute Fortschritte, er hat sich sehr gesteigert“, sagt FCK-Trainer Runjaic über den Ex-Augsburger. (zkk)
