1. FC Kaiserslautern Kommentar: Ein Marathonlauf, der es in sich hat
Der gestern stark verbesserte FCK hat weiter einen schweren Weg vor sich. Die Drittliga-Saison erfordert gute Nerven und einen langen Atem.
Das gleicht sich im Laufe einer Saison aus. Sagt man im Fußball für gewöhnlich, wenn es um strittige Entscheidungen der Schiedsrichter geht. Für den wackeren FSV Zwickau lagen zwischen Riesenpech und großem Glück diesmal sechs Tage. Am Montag waren die „Schwäne“ bei der 1:2-Niederlage bei Carl Zeiss Jena die Verlierer, auch weil falsche Entscheidungen gegen sie getroffen wurden. Gestern waren die Sachsen im Glück, weil sie gegen den 1. FC Kaiserslautern in der Nachspielzeit einen höchst umstrittenen Handelfmeter zugesprochen bekamen und den zum glücklichen 1:1-Ausgleich nutzen konnten. FSV-Trainer Joe Enochs hatte die strittige Szene „anders gesehen, das war kein Ellenbogenschlag, sondern eine ganz normale Handbewegung, in die Löhmannsröben dann reinläuft“. Was FCK-Coach Michael Frontzeck aufbrachte. Aus Zwickauer Sicht kann man den Punkt auch als nachträgliches Geschenk für den beliebten Trainer Enochs werten, der am Samstag 47 Jahre alt geworden ist. Nach turbulenten Wochen kann der mit der äußerst dürftigen Ausbeute von nur einem Sieg in sechs Partien in eine schwere Drittliga-Saison gestartete FCK diesmal wirklich auf seiner Leistung aufbauen. Die Lauterer waren von Beginn an hellwach und zweikampfstark, das zuletzt mangelhafte Passspiel saß diesmal. Die Roten Teufel machten auch deutlich mehr Tempo als zuletzt, es wurden vermehrt Bälle in die Tiefe gespielt. Das sah schon eher nach modernem, erfolgversprechendem Fußball aus. Nach der Länderspielpause empfängt der FCK am 17. September Fortuna Köln zum Montagsspiel – und ist Favorit. Das aber will nichts heißen. In dieser engen Dritten Liga kann – siehe gestern in Zwickau – alles passieren. Bis zum 38. Spieltag. Da ist ein langer Atem gefragt.