1. FC Kaiserslautern FCK: Lauterer Lichtblicke bei Generalprobe
Fussball: Mit dem Zweitliga-Kellerduell am Mittwoch wird es ernst für den FCK. Bei der Generalprobe gegen Midtjylland waren Fortschritte erkennbar.
«KAISERSLAUTERN.» Ein paar wippende Bewegungen mit seiner gebrochenen Hand musste Christoph Moritz nach seinem 90-Minuten-Einsatz dann doch machen. Zur Entspannung. Das schmerzhafte Andenken an Spanien hat der derzeitige Kapitän des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern – er vertritt als Spielführer den wegen seiner langwierigen Hüftprobleme weiter ausfallenden Daniel Halfar – aus dem Trainingslager mitgebracht. Die Verletzung stammt aus dem Test in Sotogrande gegen den SC Freiburg (0:2). „Die Sache mit der Hand ist natürlich ungewohnt, aber es geht“, sagte Moritz nach dem 1:0 (1:0)-Sieg bei der Generalprobe am Mittwochabend gegen den dänischen Erstliga-Spitzenreiter FC Midtjylland.
Moritz und Müller spielen durch
Der auf der Doppelsechs mit Nils Seufert sehr umtriebige Moritz und der erneut starke, sehr aufmerksame Torwart Marius Müller spielten als einzige ihres Teams durch, blieben von der Wechselorgie in der 74. Minute verschont. Moritz taten die 90 Minuten gut – den abschließenden Testspieltag im Trainingslager hatte er wegen seines Handbruchs verpasst. Der 27-Jährige trug ein ordentliches Stück zur auffällig guten Organisation der Lauterer im 4-4-2-System bei. Struktur und Aufbauspiel haben auch FCK-Trainer Jeff Strasser gefallen. Eines der ganz großen Probleme jedoch, das die Roten Teufel schon über viele Monate begleitet, war die erneut mangelnde Qualität beim Torabschluss. Die größte Gefahr brachten Angreifer Sebastian Andersson und natürlich Brandon Borrello – der rechte offensive Außenbahnspieler erzielte in der 28. Minute den Lauterer Siegtreffer.
Osawe hat Pech
Anderssons Sturmpartner Osayamen Osawe, der auch am Mittwoch (18.30 Uhr) in Darmstadt auflaufen könnte, zumal Lukas Spalvis noch ein Spiel rotgesperrt fehlt, zeigt weiter aufsteigende Form, war viel unterwegs, verpasste aber wie so oft den richtigen Moment des Abspiels oder Torabschlusses. Pech hatte Osawe, dass der mit Beginn der zweiten Halbzeit eingewechselte Spalvis ihn in der 61. Minute übersah, den Ball nicht querlegte, sondern selbst abschloss und an FCM-Torwart Oliver Ottesen scheiterte – die Riesenchance zum 2:0. Zuvor hatte FCK-Keeper Müller mit tollen Reflexen einen Gegentreffer verhindert. „Mülli hat uns am Anfang mal wieder gerettet“, sagte Kapitän Moritz, „aber im Großen und Ganzen haben wir uns deutlich gesteigert.“ Lob von Kapitän Moritz und Trainer Strasser gab es auch für die beiden Winterzugänge, Mittelfeldspieler Ruben Jenssen (29) und Innenverteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker (33). „Mit Jan-Ingwer haben wir in der Defensive neue Stabilität reinbekommen, er tut uns gut: im Luftkampf und auch, wie er mit den Jungs umgeht“, sagt Moritz, „man sieht ihm seine 33 Jahre nicht an – aber man merkt sie ihm an. Und auch bei Ruben wissen wir, was wir an ihm haben.“
Lange To-do-Liste
Trainer Strasser betont: „Man sieht, dass Ruben mit seiner läuferischen Stärke, seinen Flanken und seinen Qualitäten in der Offensive eine Verstärkung ist.“ Strassers To-do-Liste für die nächsten Tage aber ist noch lang: Ganz oben steht Torabschluss. „Wir haben vieles besser umgesetzt als zuvor, hatten mehr Qualität auf dem Platz als in der Hinrunde. Wir haben gewonnen, das ist schön, aber es war auch nur ein Testspiel. Allerdings war der Sieg wichtig für den Kopf“, betonte FCK-Sportdirektor Boris Notzon. Ungeachtet der erkennbaren Fortschritte beim Team bemüht er sich weiter um Verstärkung fürs zentrale Mittelfeld.