Rheinpfalz Zur Sache: Historie

Das ständische System galt den Menschen des Mittelalters und der frühen Neuzeit als feste, von Gott gegebene Ordnung, in der jeder seinen unveränderlichen Platz hatte. Im Hochmittelalter bildete sich mit der Gründung der Städte eine neue Schicht: der Stadtbürger, dazu zählten auch die Kaufleute. Für sie wurde als Leitbild für das optimal handelnde Wirtschaftssubjekt der Begriff des „ehrbaren Kaufmanns“ geprägt, der in der humanistischen Grundbildung verwurzelt ist. Es schließt alle notwendigen betrieblichen Zusammenhänge ein und beschreibt die rationale Seite seines Charakters. Die heutige Betriebswirtschaftslehre vermittelt das theoretische Fachwissen. Im Unternehmen kommt dann das praktische Wissen hinzu. Wissen, dass zunehmend vom Online-Handel geprägt wird. Wo sich ehrbare Kaufleute zwischen Mitte des 12. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts in Norddeutschland in Hansen organisierten, um Freihandel zur See zu betreiben, ist das Geschäft längst international geworden, können sich Baumärkte oder Textilhandel dem barrierefreien Internet längst nicht mehr verschließen. Der Handel läuft heute vielfach über das Internet, wird aber weiter von dem Bild geprägt, gegen gutes Geld auch gute Ware zu erhalten – so wie man es von ehrbaren Kaufleuten gewohnt war. Die Umsätze im Online-Handel steigen Jahr für Jahr im zweistelligen Prozentbereich. Mittlerweile wird 10 Prozent des Gesamtumsatzes im Einzelhandel online erzielt. Dieses boomende Geschäftsfeld verändert allerdings die Anforderungen an das Personal. Es entstehen neue Tätigkeitsbereiche, Prozesse und Geschäftsmodelle. Ist daher also nur folgerichtig, auf diese Bereiche mit dem neuen Ausbildungsberuf der Kaufleute im E-Commerce zu reagieren, der systematisch auf eine Karriere im Online-Handel vorbereitet.

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