Sport Vorfreude auf laute Halle

Hat Zug zum Tor: Tommi Huhtala (rechts), hier im Testspiel gegen den EV Zug.
Hat Zug zum Tor: Tommi Huhtala (rechts), hier im Testspiel gegen den EV Zug.

«Mannheim.»Mit den kauzigen, lakonischen, und wortkargen Charakteren aus den berührenden Filmen seines genialen Landsmannes Aki Kaurismäki hat Tommi Huhtala nicht viel gemeinsam. Der neue Finne der Adler Mannheim spricht gern und lacht auch im Training viel. Kein Wunder, gestern übte das Team erstmals in dieser Saisonvorbereitung in der großen SAP-Arena und nicht der kleinen Nebenhalle.

Das Eis war frisch und hell angestrahlt, eine neue Lichtanlage unterm Arenadach macht’s möglich. „Ich denke, dass es beim Spiel sehr laut wird“, blickte Huhtala mit Vorfreude auf seinen ersten Heimauftritt –heute Abend (19.30 Uhr) im Test gegen Eishockey-Zweitligist Löwen Frankfurt. „Die Jungs haben mir von der besonderen Rivalität der beiden Teams erzählt“, berichtete der Flügelstürmer. Huhtala bildete gestern eine Angriffsreihe mit Center Ben Smith und Phil Hungerecker. Er hat nach fünf Wochen Vorbereitung schon gespürt: „Dieser Kader hat eine große Leistungsdichte.“ Was ihn in seiner Wahl bestätigt. „Ich bin in einem Alter, da ich mal außerhalb Finnlands spielen wollte“, erklärt der 30-Jährige. Moment, das hat er im Prinzip doch in den vergangenen vier Spielzeiten getan, oder? „Naja, Helsinki war ja meine Heimbasis“, sagt Huhtala. In der Tat: Nach Jahren in der finnischen SM-Liiga wagte er zwar den Sprung in die multinationale KHL mit Schwerpunkt Russland, aber sein Klub war ja Jokerit, der 2014 der KHL beitrat. „Eine sehr starke Liga. Das viele Reisen ist hart. Man muss dort lernen, gut zu regenerieren“, erinnert sich Huhtala. Mannheim und die Deutsche Eishockey-Liga machen’s der Familie in dieser Hinsicht sicher leichter. Tommi und seine Frau Anniina Huhtala haben zwei kleine Jungs, den vierjährigen Milo und den eineinhalb Jahre alten Robin. „Der Ältere steht schon auf Schlittschuhen“, erzählt der Papa lachend. Dass noch ein Finne neu nach Mannheim kam, nämlich Verteidiger Joonas Lehtivuori, freut Huhtala natürlich – zumal sich die beiden aus Jugendzeiten bei Ilves Tampere auch bereits kannten. „Es ist gut, mal in seiner Muttersprache etwas über die Arbeit bereden zu können“, sagt Huhtala auf Englisch. Sein Deutsch will er wieder auffrischen: In der Schule – von der dritten bis neunten Klasse – hat er die Sprache gelernt, „aber das ist ja auch schon wieder so lang her“. Als Allrounder vor dem Tor sieht sich der Techniker Huhtala, der auch in Über- und Unterzahl spielen kann. Und wenn’s mal körperlicher wird? „Damit habe ich auch kein Problem“, versichert er schmunzelnd.

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