Meinung Unverpackt-Laden in Speyer: Ein guter Anfang

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In Speyer könnte demnächst ein Unverpackt-Laden eröffnen. Für die Domstadt wäre es der erste. Bundesweit gibt es das Konzept schon länger. Beim Einkaufen komplett auf Verpackungen verzichten? Die Idee mag manch einem radikal erscheinen. Doch ein Umdenken bei dem Thema ist dringend notwendig.

Besser Abfall gar nicht erst produzieren

Die Deutschen produzieren viel Verpackungsmüll. Zu viel. Das zeigt der Blick auf aktuelle Zahlen des Umweltbundesamts. 18,16 Millionen Tonnen waren es im Jahr 2016. Das entspricht 220,5 Kilogramm pro Kopf – deutlich mehr als der EU-Durchschnitt, der 2015 bei 167,3 Kilo lag. Recycling ist zwar schön und gut, aber der beste Weg, dem Müllberg und den damit verbundenen Umweltproblemen Herr zu werden, ist immer noch: Abfall gar nicht erst zu produzieren. Da ist nicht nur die Industrie gefragt, auch die Verbraucher. Denn private Haushalte waren laut Umweltbundesamt-Statistik für 47 Prozent des Verpackungsabfalls verantwortlich. Mehrfach verpackte Waren im Supermarkt, Kartons im Versandhandel, Essen und Trinken zum Mitnehmen – das alles lässt den Müllberg wachsen.

Nicht für jeden praktikabel

Deshalb ist die Idee von Unverpackt-Läden grundsätzlich gut, auch wenn ein kompletter Verzicht auf Verpackungen sicherlich nicht für jeden praktikabel ist. Doch Veränderungen fangen bekanntlich im Kleinen an. Und bei dreifach verpackten Süßigkeiten, im Internet bestellten Alltagsgegenständen und dem fünften Take-away der Woche sollte sich jeder fragen: Muss das wirklich sein? Nein.

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