Kaiserslautern Schnelles Internet kommt in die City

In der Kaiserslauterer Nordbahnstraße geht der Ausbau weiter: Thomas Müller von der Telekom im Gespräch mit Oberbürgermeister Kl
In der Kaiserslauterer Nordbahnstraße geht der Ausbau weiter: Thomas Müller von der Telekom im Gespräch mit Oberbürgermeister Klaus Weichel (rechts).

Der Breitbandausbau in Kaiserslautern schreitet voran. Bis Ende März 2019 soll flächendeckend in der Stadt eine Datenleistung von 250 Megabit pro Sekunde verfügbar sein. Das ist gut, aber nicht gut genug, sagte gestern Stefan Weiler, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Die Gewerbegebiete hinkten hinterher. „Da wollen wir bis Ende des Jahres eine Lösung haben.“

Thomas Müller vom Infrastrukturbetrieb Südwest/Mitte der Deutschen Telekom kündigte gestern bei einem Termin in der Nordbahnstraße an, dass das Unternehmen weitere rund 35 Kilometer Glasfaser verlegen und 69 Verteiler aufstellen wird, wovon 13.000 Haushalte profitieren könnten. Los geht es im Osten der Stadt, dann soll die Kernstadt erschlossen werden, außerdem der Lämmchesberg, die Uniwohnstadt sowie Erfenbach, Erlenbach und Siegelbach. Die ersten Anschlüsse sollen im August freigeschaltet werden. Bislang hätten viele Haushalte nur eine Leistung von 100 Megabit pro Sekunde empfangen können, erläuterte Müller von der Telekom. Jetzt gebe es das sogenannte Super-Vectoring, was 250 Megabit Datenvolumen pro Sekunde bringe. Martin Verlage, Geschäftsführer der KL.digital GmbH, nannte das eine gute Leistung. Damit könne an mehreren Geräten Full-HD oder 4K-Fernsehen gestreamt werden, auch für Heimarbeitsplätze beispielsweise von Architekten, die Pläne versenden müssen, sei die Datenmenge ausreichend. „Gewerbetreibende brauchen schnelleres Internet“, erläuterte Weiler. Das sei in Kaiserslautern deshalb ein großes Thema, weil es viele IT-Firmen gebe, viel Forschung und Entwicklung betrieben werde. Da sei eine hohe Datenleistung unabdingbar. „Zumindest in den Gewerbegebieten ist es unumgänglich, dass Glasfaser direkt in die Betriebe gelegt wird.“ Bei dem, was jetzt den Privathaushalten angeboten werde, gehe das Glasfaserkabel nur bis zu den Verteilerkästen. Dann würden die Haushalte über Kupferkabel versorgt. Dabei gehe wieder Leistung verloren. Dennoch sei es ein toller Schritt, den die Telekom in Kaiserslautern gehe. Damit sei Kaiserslautern weiter als viele andere Kommunen im Land. Oberbürgermeister Klaus Weichel urteilte gestern: „Die Initiative der Telekom kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Wir sind dabei, Kaiserslautern als digitale Modellstadt in Rheinland-Pfalz zu entwickeln.“ Dafür sei die richtige Infrastruktur elementar. Eine schnelle Internetverbindung gehöre aus seiner Sicht heute zur Grundversorgung. Wobei Weiler Recht habe, wenn er auf schnellere Datenleitungen in den Gewerbegebieten dränge. „Wenn wir von Industrie 4.0 reden, müssen wir ganz andere Datenmengen verarbeiten können.“ Der Verwaltungschef lud den Telekom-Beauftragten zu weiteren Gesprächen ein. Wobei er wie Wirtschaftsförderer Weiler betonte, dass die Stadt Kaiserslautern mit der Firma K-Net, einer 100-prozentigen Tochter der Stadtwerke, eine eigene Gesellschaft habe und auch mit anderen Anbietern wie Vodafone oder Inexio spreche. Ein Anbieter allein könne es eh nicht machen, ist Verlage überzeugt. Für ihn geht es jetzt darum, für abgelegenere Orte, die für Telekommunikationsanbieter nicht attraktiv seien, Lösungen zu finden. Da gebe es die Möglichkeit, Förderanträge zu stellen. Wettbewerb sei für Verbraucher wichtig, betonte Weiler. Jeder müsse sich aussuchen können, was er haben wolle. Um in den Gewerbebetrieben weiter zu kommen, sei ein Projektteam gegründet worden, das auch erfasse, was wo da sei. „Der Telekom-Ausbau ist ein wichtiger Schritt.“ Weiler zufolge gibt es im PRE-Park noch Ecken, wo die Anbindung nicht optimal sei, im Industriegebiet Nord sei die Versorgung definitiv nicht gut. Ohne Baustellen geht es beim weiteren Breitbandausbau nicht. Roland Sklar vom städtischen Tiefbaureferat betonte, seine Mannschaft werde das überwachen. Müller von der Telekom kündigte an, an jenen Ecken, wo keine Leerrohre liegen, müsse der Bürgersteig zwei bis drei Wochen offen bleiben.

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