Meinung Schluss jetzt mit dem Geballer!

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Es wird Zeit für Verbote, findet RHEINPFALZ-Redakteurin Juni Huber.

Nichts spricht dafür, die Belästigung und die Gefahren des privaten Silvesterfeuerwerks weiter zu ertragen. Es wird Zeit für ein Verbot.

Jedes Jahr sind Millionen von Wild- und Haustieren auf Tage verstört, weil sie bei dem Krach in der Neujahrsnacht Angst haben mussten, dass die Welt untergeht. Ganz zu schweigen von Tieren, die bei der großen Knallerei aus Versehen oder gar aus Absicht verletzt werden. Jedes Jahr gibt es Brände, ausgelöst durch Feuerwerk, werden Menschen durch Feuerwerkskörper verletzt oder gar getötet. Jedes Jahr gibt es Leute, die aus welchem Grund auch immer glauben, Feuerwerkskörper gezielt gegen ihre Mitmenschen richten zu müssen. Feuerwerk gehört allein schon deshalb nicht in die Hände von Privatleuten ohne besondere Ausbildung, weil da viel zu viele sind, die schlicht charakterlich nicht geeignet sind für den Umgang damit. Den Beweis entnehmen wir jährlich aufs Neue dem Polizeibericht.

Freiwilliger Verzicht zieht nicht

Jedes Jahr wird aufs Neue die Schadstoff- und Müll-Bilanz des privaten Silvesterfeuerwerks ausgerechnet. Sie ist negativ. Es ist müßig und rhetorische Spiegelfechterei, sich darüber zu streiten, wie schlimm Feinstaub denn nun wirklich ist; wie tragisch es schon sein kann, wenn halt mal an ein paar Tagen mehr davon in der Luft ist; oder dass die Grenzwerte sehr, sehr niedrig sind: Einerlei. Und die Tonnen an Müll, die am nächsten Morgen auf der Straße herumliegen, die gehören übrigens auch noch zur Umweltbilanz. Das private Silvesterfeuerwerk setzt Mengen an Dreck frei, die nicht sein müssten! Es wird Zeit für Verbote, denn Aufrufe zum freiwilligen Verzicht, egal mit welcher Argumentation, dringen zu einer Minderheit, die ihren gefährlichen, giftigen Krach will, einfach nicht durch.

Krach geht auch anders

Professionell arrangierte öffentliche Feuerwerke würden reichen - wenn's denn unbedingt sein muss. Besser aussehen als die derzeit frei verkäuflichen Raketen würden sie allemal. Bei Letzteren glänzt zuweilen die Verpackung mehr als die Ladung. Denjenigen, die trotzdem immer noch glauben, sich ihr lautes, schmutziges und gefährliches Brauchtum zum Jahreswechsel gönnen zu müssen, sollte die Politik einfach die Streichhölzer aus der Hand nehmen.

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