Sport Reinkind braucht Tapetenwechsel

Wurfgewaltig: Rückraumspieler Harald Reinkind.
Wurfgewaltig: Rückraumspieler Harald Reinkind.

«Kronau-Östringen.»Der Monat Februar, das ist für die Rhein-Neckar-Löwen primär der Monat der Champions-League-Spiele: Nach der Niederlage am vergangenen Sonntag gen MOL-Pick Szeged steht morgen (19 Uhr, Harres St. Leon-Rot) die Partie gegen IFK Kristianstadt auf dem Programm. Eine Woche später geht’s dann zu Wisla Plock.

Mit dem Spiel gegen Nantes am 3. März endet die Gruppenphase für die Rhein-Neckar-Löwen. Einen Punkt braucht die Mannschaft noch, um den Sprung ins Achtelfinale zu schaffen. Eine Top-Platzierung in ihrer Gruppe haben die Löwen durch das 35:37 gegen Pick Szeged verspielt, die Priorität des zweimaligen deutschen Meisters liegt aber sowieso auf der nationalen Liga. „Das Spiel gegen Kristianstadt müssen wir aber gewinnen“, verdeutlichte Rückraumspieler Harald Reinkind. Die Löwen, aktuell auf Rang vier, wollen diesen Platz unbedingt behaupten, um einem Duell gegen den THW Kiel oder die SG Flensburg-Handewitt aus dem Weg zu gehen. Szeged liegt nur einen Zähler dahinter. Harald Reinkind hat vergangene Woche das Löwen-Rudel ein wenig aufgeschreckt, denn da sickerte durch, dass er im Sommer den Verein verlässt. Die Nachricht war überraschend. Eine Klausel in seinem Vertrag macht den vorzeitigen Ausstieg möglich. „Es war eine sehr schwere Entscheidung, ich war ja jetzt fast vier Jahre hier, ich habe geschaut, was für mich und meine Familie das Beste ist“, erklärte der Halbrechte. Der Norweger kam im Sommer 2014 von Fyllingen Handball zu den Löwen, er entwickelte sich zunächst konstant gut weiter, eine Handverletzung bei der Europameisterschaft 2016 in Polen brachte ihn ein wenig aus dem Tritt. Der Linkshänder erlitt einen Kahnbeinbruch in der rechten Handwurzel, also nicht an seiner Wurfhand. Weil für die Löwen im Frühjahr 2016 der erste Titel greifbar war, spielte Reinkind mit einer Manschette trotz Schmerzen weiter. Und das lohnte sich ja, die Löwen wurden zum ersten Mal Meister. Harald Reinkind und die Löwen – das passte so gut, weil der Norweger sich als kongenialer Partner von Alexander Petersson entpuppte. Während der routinierte Petersson gerne das Eins-zu-Eins sucht, steigt Reinkind auch mal von weiter hinten in die Höhe. Reinkind und Petersson sind unterschiedliche Typen. „Die Löwen sind ein super Verein, wir haben uns sehr wohl gefühlt, aber ich denke, ich brauche für mich eine Veränderung“, betonte der 25-Jährige. Eine Veränderung, um neue Impulse zu bekommen. Bei der EM in Kroatien kam er für Norwegen nur in den ersten zwei Spielen zum Einsatz. „Da lief es gut, aber wir hatten vier halbrechte Rückraumspieler in Kroatien dabei“, erzählte er. Ein Wechsel zum THW Kiel, so das Gerücht, ergäbe Sinn. Denn auch Steffen Weinhold ist eher ein spielender Typ, mit ihm würde sich Reinkind gut ergänzen. Der Vertrag von Christian Zeitz wird nicht verlängert, Marko Vujin hat noch einen Vertrag bis 2019.

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