Kultur Südpfalz Preis für Germersheimer Autorin

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Die 1963 in Germersheim als Jeannine Zeising geborene Autorin Jeannine Meighörner wird mit dem renommierten Wiener Werkstattpreis 2015 in der Kategorie Publikumspreis ausgezeichnet. Der Preis wird heute in Wien im Amerlinghaus verliehen.

„Speranza“, der jüngste Roman der Autorin, spielt partiell in Germersheim. Sie las aus ihrem Buch im Herbst 2014 in ihrer Heimatstadt. In „Speranza“ erzählt Meighörner ein aufrüttelndes Gastarbeiterschicksal. Sie schildert das Leben und Überleben der Eismacherfamilie Riccardo und Clara Fontanella, die bis in die 1980er-Jahre eine Eisdiele in der Marktstraße in Germersheim betrieben. Sie waren Überlebende der Staudammkatastrophe von Longarone, die im Oktober 1963 fast 2000 Menschen tötete und das Städtchen völlig vernichtete. Am Rhein baut sich das frisch verheiratete Paar, es verlor bei dem Unglück 63 Angehörige, eine neue Existenz auf. Ihre Eisdiele wird eine „Oase des Glücks“. Doch keiner der Germersheimer weiß etwas von ihrem traumatischen Schicksal. Die Fontanellas verbergen es hinter italienischem Charme: heißt „Speranza“ doch Hoffnung. Jeannine Meighörner lebt seit 2007 als Autorin in Innsbruck. Die promovierte Medienwissenschaftlerin unterrichtet auch im Hochschulbereich und hat bisher vier Romane veröffentlicht. Ihre Eltern leben noch in Germersheim und sie besucht die Stadt und ihren geliebten Rhein, „dem der Inn nicht das Wasser reichen kann“ – so Meighörner, regelmäßig. (rhp)

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