Meinung Nordkorea-Gipfel: Trump kehrt mit leeren Händen zurück

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Für Donald Trump war das zweite Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un ein Balanceakt. Einerseits wollte der US-Präsident all jenen, die ihn aus seiner Sicht völlig zu Unrecht geringschätzen, beweisen, was für ein großer Staatsmann er ist. Andererseits war Trump bewusst, dass es mit schönen Worten und großen Gesten dieses Mal nicht getan sein würde. Dass dies ein schwieriges Unterfangen werden würde, wusste Trump, der schon im Vorfeld die Möglichkeit eines dritten Treffens mit Kim nicht ausgeschlossen hatte.

Trump stellt sich als harter Verhandler dar

Nun ist der Gipfel von Hanoi faktisch gescheitert, Trump ist vorzeitig abgeflogen, die noch am Mittwoch angekündigte gemeinsame Erklärung mit Kim kam nicht zustande. Dem von Kim angestrebten „Deal“ - Aufhebung aller Sanktionen gegen sein Land, ohne sich im Gegenzug auf weiterreichende Schritte bei der atomaren Abrüstung einzulassen – konnte der US-Präsident nicht zustimmen. Trump wäre nicht Trump, wenn er nicht versuchen würde, das Treffen dennoch als Erfolg zu verkaufen und sich als harten Verhandler darzustellen, der irgendwann die Reißleine zog und die Gespräche abbrach. Unterm Strich aber bleibt festzuhalten: Trump kehrt faktisch mit leeren Händen nach Washington zurück.

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