Rheinland-Pfalz Mit Sozialarbeit früh ansetzen

Das Thema Ökologie bleibt für sie wichtig (von links): Eric Tschöp und Konstantin Werner auf dem Anwesen von Gerhard Bruder (rec
Das Thema Ökologie bleibt für sie wichtig (von links): Eric Tschöp und Konstantin Werner auf dem Anwesen von Gerhard Bruder (rechts) in Flomersheim, wo auch Pferde gehalten werden.

„Bis zur Nominierung ist ja noch ein bisschen Zeit, aber wir wollen eine moderate Mischung hinbekommen“, sagt Kreisvorsitzender Eric Tschöp. Bewährt hat sich aus seiner Sicht, dass die Partei in den vergangenen zwei Jahren die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert hat. Die eigene Facebook-Seite des Kreisverbands ist eine Facette größerer Bürgernähe, die die Grünen seit einiger Zeit praktizieren. „Über diesen Weg kommen inzwischen auch Anregungen für unsere politische Arbeit, die dann in Anträgen der Stadtratsfraktion münden“, sagt Vorsitzender Eric Tschöp. Ein Erfolg ist nach Einschätzung des Fraktionschefs Gerhard Bruder auch der Infostand der Grünen nach jeder Ratssitzung. Auch dort würden immer wieder Themen und Fragen platziert – wenn auch sehr selten zu den Aspekten der Arbeit im Stadtparlament. „Dass die Leute darüber so wenig wissen, da bin ich immer wieder von den Socken“, stellt Bruder fest. Aber die Bürger honorierten seine Bereitschaft und die seiner Mitstreiter im Rat, Anne Gauch und Rainer Schulze, einmal im Monat Rede und Antwort zu stehen. Mit Blick auf die Kommunalwahl 2019 bleiben Tschöp und Bruder sehr realistisch. Der kleine Frankenthaler Kreisverband sei personell und finanziell nicht in der Lage, eine größere Kampagne zu führen. Die Strategie der Grünen bleibe, sich für ihre Ideen die passenden Partner für deren Umsetzung zu suchen. „Entscheidend ist das Ziel und nicht der Weg dahin“, sagt Gerhard Bruder. Trotzdem gebe es natürlich klassisch grüne Themen: Ökologie, Stadtentwicklung und Verkehr etwa. Das Verschwinden von Tier- und Pflanzenarten werde bei kommunalpolitischen Entscheidungen zu wenig berücksichtigt. Beim Energiesparen beispielsweise durch Nutzung der LED-Technik oder der Förderung von E-Mobilität habe Frankenthal durchaus noch Nachholbedarf. Und die Stadt brauche endlich ein Verkehrskonzept mit Hand und Fuß. Fraktionschef Bruder nennt exemplarisch die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes als Entree zur Innenstadt. Das ehemalige KBA-Betriebsgelände und das Sternjakob-Grundstück sind nach Auffassung der Grünen gemeinsam mit sozialem Wohnungsbau zentrale Entwicklungsaufgaben für die nächsten Jahre. Parteichef Tschöp und Fraktionssprecher Bruder liegt auch das Thema der sozialen Gerechtigkeit. Der jüngst von der Verwaltung vorgelegte Armuts- und Reichtumsbericht habe deutlich gezeigt, dass Bildung und Wohlstand stark von der sozialen Herkunft abhängen. Deshalb müssten Hilfen für betroffene Kinder und Jugendliche möglichst früh ansetzen: mit Sozialarbeit in den Kindertagesstätten und Grundschulen. Anfang nächsten Jahres wollen die Grünen klären, mit welchen Kandidaten sie ins Rennen um die Stadtratsmandate einsteigen wollen. Es wird laut Eric Tschöp neue Gesichter auf der Liste geben. Einer aber will mit seinen 70 Jahren und reichem Erfahrungsschatz für personelle Kontinuität sorgen: der Flomersheimer Gerhard Bruder. „Wenn ich gesund und fit bleibe, trete ich noch einmal an“, sagt er. Erklärtes Ziel der Grünen ist es darüber hinaus, in allen vier Vororten mit ihrer offenen Liste anzutreten. Die Aussicht, im Stadtrat mit der AfD, die bei Landtags- und Bundestagswahl in Frankenthal starke Ergebnisse eingefahren hat, auf eine neue kommunalpolitische Kraft zu treffen, schreckt Bruder im Übrigen nicht: „Ich freue mich auf die Auseinandersetzungen.“ Serie Am 26. Mai 2019 werden in Rheinland-Pfalz Kommunalparlamente sowie ehrenamtliche Ortsvorsteher und -bürgermeister neu gewählt. Wie gut sind die politischen Akteure in Frankenthal darauf vorbereitet – inhaltlich und personell? Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus? Die RHEINPFALZ-Serie „Parteien im Profil“ beantwortet diese Fragen.

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