Meinung Mindesthaltbarkeitsdatum: Riecht doch einfach am Joghurt

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Wenn wir Brot beim Bäcker kaufen, essen wir es in der Regel nicht sofort vollständig. Wir bewahren es auf. Und wenn wir uns nach längerer Zeit eine Scheibe abschneiden, kontrollieren wir, ob Schimmel am Brot ist. Wir sind schon groß. Das können wir. Bei anderen Lebensmitteln hat man uns diese Aufgabe vermeintlich abgenommen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ersetzt für viele die Suche nach dem Schimmelfleck oder das Schnuppern nach dem sauren Geruch. Wir sollten uns diese Aufgabe aber nicht abnehmen lassen.

Bei uns selbst anfangen

Es wäre ein guter Anfang, den vermeintlich „abgelaufenen“ Joghurt erst mal genauer unter die Lupe zu nehmen, wenn wir ihn aus dem Kühlschrank holen. Es wäre aber noch besser, sich schon beim Einkaufen eine wichtige Frage zu stellen: Wann esse ich diesen Joghurt? Wenn der Joghurt am nächsten Morgen auf dem Speiseplan steht, können wir beruhigt zu dem Becher greifen, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum in naher Zukunft liegt. Wir können natürlich darüber schimpfen, dass Supermärkte so viele Lebensmittel wegwerfen. Wir können kritisieren, dass sich Menschen strafbar machen, wenn sie Essbares aus den Müllcontainern der Märkte retten. Beides sollten wir auch tun, denn diese Kritik ist berechtigt und die Diskussion darüber muss geführt werden. Aber während sie geführt wird, können wir bei uns selbst anfangen. Beim Brot haben wir doch gelernt, wie es geht.

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