Sport Mehr Spielwitz geht nicht

Alexander Petersson setzt sich gegen Torwart Moreno Perez durch.
Alexander Petersson setzt sich gegen Torwart Moreno Perez durch.

«Mannheim.» Die Rhein-Neckar Löwen sind mit einem Sieg gegen den Champions-League-Rekordsieger in die europäische Königsklasse gestartet. Gestern Abend schlugen sie nach einer starken Leistung den FC Barcelona mit 35:34 (16:13).

Es wurde viel diskutiert, dass der Champions League der Handballer durch die aufgeblähte Hinrunde mit einer Achtergruppe, aus der sich sechs Klubs für die nächste Runde qualifizieren, bis in die K.o.-Phase die große Spannung fehlt. Aber das geht nicht auf Kosten des sportlichen Niveaus, wie sich gestern Abend in der SAP Arena zeigte. Es handelte sich um das erste Match der Königsklasse für beide Teams, doch viel mehr Tempo, Spielwitz und individuelle Qualität kann man nicht auf das Spielfeld bringen. „Das war vielleicht der schwierigste Gegner, den wir haben können“, sagte Mads Mensah Larsen nach 60 intensiven Minuten, in denen der Däne einer der Helden aus Sicht der Löwen war. Der Rückraumspieler teilte sich die Spielzeit im linken Rückraum mit Steffen Fäth und nachdem der deutsche Nationalspieler in der ersten Halbzeit vier Mal getroffen hatte, legte Mensah Larsen nach der Pause fünf Treffer nach. „Es ist toll, dass wir so starten konnten“, erklärte oder Olympiasieger von 2016, als der Schweiß auf seiner Stirn stand. Es war irgendwie schade, dass das taktische Mittel, im Angriff mit sieben Feldspielern zu agieren, dem Spiel nach 20 Minuten etwas an Rasanz nahm. Zunächst reagierte Barcelonas Coach Xavier Pascual mit dieser Maßnahme auf den 7:12-Rückstand (21.) und ab der 27. Minute schickte auch Jacobsen einen weiteren Feldspieler auf den Platz, als sich seine Mannschaft gegen die Katalanen nicht mehr durchsetzen konnte (27.). Das Spiel beider Mannschaften wurde ein Stück weit statischer, aber deshalb nicht weniger eindrucksvoll. Lange drückten die Löwen der Partie ihren Stempel auf, weil sie im Angriff klug spielten und ihre Chancen konsequent nutzten – und darüber hinaus das Torhüterduell für sich entschieden. Mikael Appelgren brillierte vor allem mit Paraden in Eins-gegen-Eins-Situationen. Elf Minuten vor dem Ende lagen die Badener 30:23 vorne, ehe die Partie noch einmal eine Wendung nahm. Den Löwen unterliefen ein paar Fehler, und das nutzt eine Mannschaft von Weltklasse-Format aus – vier Minuten vor Schluss war Barcelona bis auf 30:32 herangekommen. „Wir haben Timothey N’Guessan nicht mehr unter Kontrolle bekommen, er hat uns weh getan“, sagte Appelgren. Den Sieg sicherte 90 Sekunden vor dem Ende Andreas Palicka, der bei einem Gegenstoß von Aitor Arino großartig rettete, so dass der Schlussspurt der Spanier ungekrönt blieb. Es wäre dem Spiel nicht gerecht geworden, wenn die Löwen nicht als Sieger das Feld verlassen hätten. „Ich finde, der Leistungsunterschied war größer als das Ergebnis am Ende“, sagte Patrick Groetzki. So spielten sie Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka (bei drei Siebenmetern und ab 57.) – Petersson (3), Schmid (5), Fäth (4) – Groetzki (5), Sigurdsson (6/2) – Kohlbacher (5) – Abutovic, Mensah Larsen (5), Guardiola (1), Tollbring, Radivojevic, Taleski, Nielsen (1), Lipovina. FC Barcelona: Perez de Vargas, Möller – Mem (3), Palmarsson (2), N’Gguessan (8) – Tomas (1), Mortensen (1) – Fabregas (3) – Entrerrios (2), Sorhaindo (1), Andersson (1), Arino (1), Aleix (11/5), dos Santos, Dolenec, Brito Spielfilm: 2:4 (6.), 7:5 (14.), 13:7 (22.), 16:13 (Hz.), 19:13 (33.), 24:18 (40.), 30:23 (49.), 31:28 (55.), 35:34 (Ende) – Beste Spieler: Sigurdsson, Groetzki, Mensah Larsen - N’Guessan, Aleix, Fabregas - Siebenmeter: 7/5 - 2/2 - Zeitstrafen: 5/2 - Zuschauer: 6018 - Schiedsrichter: Nikolov/Nachevski (Mazedonien).

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