Rheinpfalz Masern: Fragen und Antworten

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Eine der häufigsten Todesursachen bei Kleinkindern sind Masern, wie das Landesuntersuchungsamt (LUA) Rheinland-Pfalz schreibt. Grund für die Behörde, über die Krankheit und das Impfen aufzuklären.

Mehr als 95 Prozent der Todesfälle nach einer Maserninfektion entfallen laut LUA auf Länder mit einem schwachen Gesundheitssystem. In Deutschland ist die Häufigkeit der Masern im Vergleich zu der Zeit, als noch nicht geimpft wurde, "deutlich zurückgegangen". Für Rheinland-Pfalz wertet das LUA die Erkrankungs- und Impfdaten zu Masern aus.

Was bedeutet es, Masern zu haben?

Erkrankte haben hohes Fieber, Schnupfen, Husten sowie Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum und der Augen-Bindehaut. Nach einigen Tagen tritt der typische Hautausschlag auf. Er beginnt meist im Gesicht und hinter den Ohren und breitet sich über den restlichen Körper aus. Masern schwächen das Immunsystem, weswegen es zu Komplikationen kommen kann.

Wieso ist die Krankheit gefährlich?

Masern können Lungen- und Gehirnentzündungen hervorrufen. Bei schweren Krankheitsverläufen können sie zum Tod führen. Nach Expertenschätzungen verursachen die Masern in Industrieländern auf 10.000 Erkrankte in etwa drei Todesfälle, 10 Hirnhautentzündungen, 100-600 Lungenentzündungen als Folge der temporären Immunsuppression durch das Virus sowie 500 bis 1000 Mittelohrvereiterungen. Letztere führen nicht selten zu bleibenden Hörproblemen. Selbst nach einer überstandenen Maserninfektion kann es zu tödlichen Spätfolgen kommen. Das Risiko, hinterher an einer immer tödlich verlaufenden Entzündung des Gehirns (subakut sklerotisierende Panenzephalitis) zu erkranken, ist bei Kindern unter fünf Jahren etwa so hoch wie das Risiko, an der akuten Infektion zu versterben.

Wie steckt man sich an?

Masern werden durch Tröpfcheninfektionen übertragen. Masern sind sehr ansteckend, weshalb jeder Kontakt mit Erkrankten bei Ungeimpften fast unweigerlich zu einer Infektion führt. Wer die Masern einmal durchgemacht hat, ist lebenslang immun.

Wieso kommt es immer wieder zu Ausbrüchen?

Ausbrüche geschehen immer dann, wenn das Masernvirus auf eine Gruppe empfänglicher Personen trifft. Selbst bei einer Impfquote von 95% sammeln sich im Laufe der Zeit pro Jahr 5% Ungeimpfte an. Hinzu kommen noch diejenigen mit unklarem Impfstatus oder mit nur einer Impfung, denn die heute gültige Impfempfehlung für Masern wurde erst 2001 eingeführt. Insbesondere bei Gruppen, die eine Impfung aus weltanschaulichen Gründen ablehnen, beobachten die Epidemiologen eine Ausbreitung entlang ihres sozialen Kontaktnetzwerkes.

Wer sollte sich impfen lassen?

Die Impfung bietet einen lebenslangen Schutz vor einer Masernerkrankung. Zwei Impfungen im Abstand von mindestens vier Wochen sind dafür ausreichend. Um auch Säuglinge vor einer Infektion zu schützen, ist es wichtig, dass die Eltern und alle weiteren Personen im direkten Umfeld geimpft sind. Die Impfung wirkt nämlich erst ab dem zwölften Lebensmonat zuverlässig. Damit der Schutz vor Masern sicher ist, sollte man als Kleinkind zwei Mal geimpft werden, am besten mit einem Kombinationsimpfstoff zum Schutz vor Masern, Mumps, Röteln und Varizellen (Windpocken) (sog. MMR/V-Impfung). Die erste Impfung sollte im Alter von 11 bis 14 Monaten und die zweite Impfung frühestens vier Wochen nach der ersten Impfung und spätestens gegen Ende des zweiten Lebensjahres erfolgen. Da vor 1970 in Deutschland so gut wie gar nicht gegen die Krankheit geimpft wurde, kann für alle vor diesem Zeitpunkt Geborenen eine natürlich erworbene Immunität durch Kontakt mit dem Erreger angenommen werden. Alle nach 1970 Geborenen sollten ihren Masern-Impfschutz unbedingt überprüfen. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Erreger durch die Impfung zurückgedrängt, weshalb man nicht mehr von einer natürlich erworbenen Immunität ausgehen kann. Bei nach 1970 geborenen Erwachsenen mit unsicherem Impf- bzw. Immunitätsstatus empfiehlt die Ständige Impfkommission die Verwendung des Kombinationsimpfstoffs gegen Masern, Mumps, und Röteln. Hier reicht eine einmalige Impfung aus.

Was sind die Risiken der Impfung?

Zehn Tage nach der Impfung können die sogenannten Impfmasern (auch in Verbindung mit leichtem Fieber) auftreten. Diese sind aber nicht ansteckend.

Sind Masern für Erwachsene oder Kinder gefährlicher?

Masern sind entgegen der landläufigen Meinung keine so genannte Kinderkrankheit. Schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen können auch bei Erwachsenen vorkommen. Die Masern-Informationen hat das LUA Rheinland-Pfalz auf der eigenen Website zur Verfügung gestellt.

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