Ludwigshafen Ludwigshafen und Wimbledon in einem Atemzug

Das neue Weltranglisten-Turnier in Ludwigshafen wäre eine gute Plattform für Nicolas Kuhn. Er spielt für die Zweitliga-Herren de
Das neue Weltranglisten-Turnier in Ludwigshafen wäre eine gute Plattform für Nicolas Kuhn. Er spielt für die Zweitliga-Herren des BASF TC.

Ludwigshafen und Wimbledon werden in der Tenniswelt künftig in einem Atemzug genannt. In der ersten Juliwoche, wenn es auf dem Rasen in London um „Spiel, Satz und Sieg“ geht, findet kommendes Jahr auf der Anlage des BASF TC erstmals das Ludwigshafen Challenger-Turnier, kurz „LUC“ statt.

„Infrastruktur und Lage sind nahezu perfekt. Die Location stimmt“, lobte Turnierdirektor Heiko Hampl. Dieser hatte von 2010 bis 2018 mit seiner Agentur „Sportsbruder“ die „Marburg Open“ in Hessen veranstaltet. Schon im Vorjahr sei dabei die Idee geboren worden, das Turnier nach Ludwigshafen zu verlagern. „Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es funktionieren wird.“

"Highlight für die Region, aus der Steffi Graf und Boris Becker stammen"

Der BASF TC stellt dafür seine Anlage, inklusive der Räumlichkeiten im dann fertig aufgestockten Clubhaus zur Verfügung. Die Stadt Ludwigshafen stellt den Namen. „Ich glaube, dass diese Veranstaltung positive Strahlkraft hat“, sagte Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck. Sie habe deshalb sofort Unterstützung zugesichert, als die Anfrage im September gekommen sei. „Es ist ein Highlight für die Region, aus der mit Steffi Graf und Boris Becker Deutschlands bekannteste Tennisspieler stammen.“ Für Vereinspräsident Frank Stauder ist das Turnier hingegen die Bestätigung der bisherigen Arbeit. „Der BASF TC war mit seinem 23 Außen- und sieben Hallenplätzen schon immer ein „schlafender Riese“. Wir haben seither zunächst einmal die Infrastruktur verbessert. Wir bieten optimale Bedingungen, wenn die Baustelle im Clubhaus ab März 2019 erst einmal abgeschlossen ist“, sagte er.

ATP stellt Ludwigshafenern hervorragendes Zeugnis aus

Das bestätigte auch der internationale Tennisverband ATP, der den Ludwigshafenern bei der Begehung ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt habe, sagte Hampl. „Die deutschen Jugendmeisterschaften sind da nochmal ein ganz anderes Kaliber“, erklärte Vorstandsmitglied Nicolas Fink: „Dafür sind alle Plätze in Betrieb und wir haben teilweise über 100 Spiele pro Tag.“ Für das Challenger-Turnier mit seinem 48er-Teilnehmerfeld und der kurzen Qualifikationsrunde werde maximal die Hälfte der Plätze benötigt. „Der Spielbetrieb geht also auch für unsere Mitglieder weiter.“

Spieltrieb in Ludwigshafen statt Frust in Wimbledon

Sportlich treffen sich im Juli 2019, eine Woche vor dem Start der ersten und zweiten Tennis-Bundesliga, unter dem Dach der ATP zahlreiche hoffnungsvolle Nachwuchsspieler, die hier um den Eintritt in die große Tenniswelt kämpfen. Und auch erfahrene Kämpen, die in der Qualifikation ihre Hoffnung auf einen Start in Wimbledon begraben mussten, könnten sich stattdessen noch kurzfristig für einen Start in Ludwigshafen entscheiden. „Wir erwarten Spieler ab der Weltranglistenposition 80“, kündigt Turnierleiter Hampl an. „Sie alle lockt ein Preisgeld von insgesamt 46.600 Euro und 80 Weltranglistenpunkte, die auf den Sieger warten. Dafür müsste in Wimbledon zumindest der Sprung in die dritte Runde gelingen.“ Landestrainer Robert Pfeffer hofft auf Lokalkolorit und Spieler der Bundesligisten Mannheim und Weinheim. „Je nach seiner Entwicklung können wir hier Nicola Kuhn eine Plattform bieten“, sagt Pfeffer. Dieser spielte in dieser Saison Challengerturniere, siegte dabei in Budapest. Kuhn hat familiäre Wurzeln in Ludwigshafen und spielt für die Zweitliga-Herren des BASF TC.

x