Sport Löwen mit toller Aufholjagd

Patrick Groetzki trifft zum 6:7 für die Löwen und überwindet dabei Borko Ristovski, der auch schon mal bei den Badenern unter Ve
Patrick Groetzki trifft zum 6:7 für die Löwen und überwindet dabei Borko Ristovski, der auch schon mal bei den Badenern unter Vertrag stand.

«Mannheim.» 30 Minuten wurden die Rhein-Neckar-Löwen gestern von einer der weltbesten Mannschaften an die Wand gespielt, doch am Ende der Partie der Handball-Champions-League gegen den FC Barcelona lagen sich die Zuschauer in der SAP-Arena trotzdem in den Armen. Durch einen Treffer in der letzten Sekunde trotzten die Badener den Spaniern beim 31:31 (12:18) noch einen Punkt ab.

„Darauf können wir stolz sein“, sagte Oliver Roggisch nach dem furiosen Finale der ersten Partie in der Königsklasse in dieser Saison. Der Sportliche Leiter der Löwen meinte damit nicht nur das Resultat gegen Barcelona, sondern vor allem die Moral, mit der sich seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit in eine Partie zurückgekämpft hatte, die eigentlich schon verloren war. Zu deutlich war der Deutsche Meister gegen den spanischen Dauer-Titelträger unterlegen. Der Vehemenz, mit der Barcelona die Aufgabe in der SAP-Arena anging, hatten die Löwen wenig entgegenzusetzen. Nach einem 1:4-Fehlstart in die Partie hatten die Badener nach einer Viertelstunde einmal das Momentum auf ihrer Seite und schafften den Ausgleich zum 8:8. Nachdem Hendrik Pekeler kurz darauf die Chance ausließ, seine Mannschaft erstmals in Führung zu bringen, zogen die Spanier – unterstützt von vielen technischen Fehlern der Löwen – unaufhaltsam davon. Nach 30 Minuten und einem 12:18-Rückstand der Badener sah es so aus, als sei die Partie bereits entschieden. „Andere Mannschaften hätten sich da vielleicht auf den Rücken gelegt und mit zehn Toren Unterschied verloren, aber so eine Mannschaft sind wir nicht“, sagte Andreas Palicka später. Der Torwart der Löwen hob die Moral des eigenen Teams hervor. Und der Schwede hatte großen Anteil daran, dass ein Comeback der Badener möglich war. Palicka kam nach der Pause aufs Parkett und half mit einigen starken Paraden mit, dass der deutliche Rückstand schon nach sechs Minuten zu einem großen Teil aufgeholt war. Beim 18:20 waren die Löwen zurück in der Partie und plötzlich verursachten die knapp 6000 Zuschauer einen Lärm, den oft nicht einmal 13.000 in der Arena hinbekommen. „Ein Riesenlob an unsere Fans, die uns wahnsinnig geholfen haben“, sagte Roggisch. Mit viel Leidenschaft stemmten sich die Löwen jetzt dem Favoriten entgegen, eine Viertelstunde vor Schluss erzielte Gedeon Guardiola das 23:23. Die Löwen waren drauf und dran, die Partie zu kippen. Doch es gelang ihnen nicht, in Führung zu gehen. Barcelona schlug zurück und führte schnell mit zwei Toren. Doch davon ließen sich die bravourös kämpfenden Badener nicht mehr aufhalten – sie glaubten jetzt an ihre Chance. Eine Minute vor dem Ende war der 30:30-Ausgleich geschafft. Zunächst sah es nach einem traurigen Ende für die Badener aus, als Dika Mem sieben Sekunden vor dem Ende zum 31:30 für die Spanier traf. „Das war ein Ball, den ich halten muss“, ärgerte sich Palicka. Trainer Nikolaj Jacobsen nahm eine Auszeit, sagte den finalen Spielzug an. Und Patrick Groetzki traf eine Sekunde vor dem Ende nervenstark zum Ausgleich. So spielten sie Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Palicka – Reinkind (3), Schmid (6/1), Mensah Larsen (2) – Groetzki (5), Tollbring (4/2) – Pekeler (7) – Bliznac, Radivojevic, Baena, Rnic, Taleski (1), Guardiola (1), Petersson (2), Kessler FC Barcelona: Ristovski, Perez de Vargas – Mem (7), Entrerrios (5), N’Guessan (5) – Tomas (2), Rivera (3/3) – Syprzak – Sorhaindo, Arino (1), Hernandez (2), Dolenec (2), Morros, Lenne (1), Gomez (1), Jallouz (2) Spielfilm: 1:4 (6.), 8:8 (14.), 11:14 (23.), 12:18 (Hz.), 18:20 (36.), 23:23 (45.), 25:27 (53.), 31:31 (Ende) - Zeitstrafen: 6/5 - Siebenmeter: 5/3 - 3/3 - Beste Spieler: Pekeler, Schmid, Groetzki – Mem, Ristovski - Zuschauer: 6059 - Schiedsrichter: Gjeding/Hansen (Dänemark).

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