Sport KSC will die Uhr abstellen

Karlsruhe. Ja, sie haben allen Grund zur Freude, die Spieler des Karlsruher SC. Sie dürfen sich heute Abend auch ein Gläschen Wein oder einen Schoppen Bier gönnen. Zur großen Sause aber wird niemand ansetzen: Mit dem 2:0 (1:0) gegen den TSV 1860 München manifestierten die Badener am letzten Spieltag der Zweitliga-Saison den dritten Tabellenplatz. Zwei Relegationsspiele stehen nun an – gegen den Drittletzten des Oberhauses, den Hamburger SV. Am Donnerstagabend in der Hansestadt (ab 20.30 Uhr), am Montag danach im heimischen Wildparkstadion (Anstoßzeit offen).

Von Andreas Böhm

Linksverteidiger Philipp Max sprach schon knapp eine halbe Stunde nach Spielende das Motto für die beiden Begegnungen aus: „Es wird Zeit, dass wir die Uhr abstellen.“ Die Uhr des Bundesliga-Dinosauriers, des letzten Klubs, der durchgehend zur Beletage gehört, der sich bereits in der vergangenen Saison über die Relegation gerettet hatte. Und dieses Mal? „Irgendwann ist der HSV reif“, sagte KSC-Kapitän Dirk Orlishausen, der gestern unterbeschäftigte Torhüter: „Warum denn nicht in diesem Jahr?!“ Der Sieg des Karlsruher SC geriet nie in Gefahr. Nach dem raschen Führungstor, das „Löwe“ Kai Bülow mit einem Eigentreffer besorgte (9. Minute), wirkte der Gast lange Zeit völlig überfordert. Er erspielte sich während der gesamten Partie keine wirkliche Torgelegenheit, etwas gefährlich wurden allein die beiden Distanzschüsse von Jannik Bandowski und Dominik Stahl. Die Möglichkeiten des KSC hielten sich ebenso in einem überschaubaren Rahmen. Rouwen Hennings vergab fünf Minuten vor dem Pausenpfiff eine riesige Kopfballchance, Philipp Max scheiterte mit einem formidablen, flach getretenen Freistoß an 1860-Torwart Vitus Eicher (59.). „Wir konnten in keiner Weise umsetzen, was wir wollten“, klagte der Münchener Trainer Torsten Fröhling, „unser Spiel sah wirklich nicht gut aus.“ Sein Karlsruher Kollege Markus Kauczinski war freilich besser gelaunt, hielt sich angesichts der noch zu erledigenden Aufgaben aber mit Jubelarien zurück. Dennoch urteilte er frohgemut: „Wir haben uns unter diesem Druck noch einmal gesteigert, das war absolut großartig. Wir konnten nur unseren Teil erledigen, das haben wir getan.“ Manuel Torres entschied die Begegnung mit seinem Treffer in der 69. Minute. Für die Gemüter der mitgereisten Fans des TSV 1860, der in der Endtabelle Platz 16 belegt und gegen den Drittliga-Dritten Holstein Kiel zwei Bewährungschancen erhält, war dies offenkundig zu viel: Sie rasteten aus, zündeten bengalische Feuer, Rauchbomben, schossen Leuchtspurmunition in benachbarte Tribünenbereiche. Schiedsrichter Siebert unterbrach das Spiel für einige Minuten. Um 17.09 Uhr erhob sich im wackelnden Stadiongemäuer ein Grummeln binnen kürzester Zeit zu einem Tosen. Denn ein Ergebnis machte die Runde. Ein 1:1. Doch es war, wie sich bald herausstellte, nicht der Ausgleichstreffer des FC St. Pauli in Darmstadt, sondern jener des FC Ingolstadt in Kaiserslautern. Das Darmstädter Tor zum Aufstieg erzielte übrigens Tobias Kempe, der Bruder des KSC-Spielers Dennis Kempe. Innerfamiliär droht jedoch kein Ärger. „Ich werde ihn anrufen und ihn beglückwünschen“, sagte Dennis Kempe, „und wenn man es objektiv betrachtet, hat Darmstadt es auch verdient. Sie haben alle Spitzenmannschaften geschlagen.“ Vielleicht gibt es in der kommenden Saison ja ein Wiedersehen in der Bundesliga. Es liegt am KSC. So spielten sie Karlsruher SC: Orlishausen - Valentini, Gordon, Gulde, Max - Krebs, Meffert - Torres, Yamada (86. Micanski), Nazarov - Hennings (90.+2 Stoll) TSV 1860 München: Eicher - Kovac, Bülow, Schindler, Bandowski - Weigl (53. Hain), Stahl - Simon, Adlung, Wittek (72. Wolf) – Okotie (67. Rodri) Tore: 1:0 Bülow (9., Eigentor), 2:0 Torres (69.) - Gelbe Karten: - Adlung (4), Wittek (2), Hain - Beste Spieler: Torres, Hennings, Valentini - Bandowski, Adlung - Zuschauer: 27.771 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Siebert (Berlin). 

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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