Sport Konfettiregen über dem Neckarplatt

Der Meister jubelt gemeinsam – und ausgelassen.
Der Meister jubelt gemeinsam – und ausgelassen.

«Mannheim.» Um 16.45 Uhr war es gestern soweit: Da bekamen die Spieler von Bundesligist Grün-Weiss Mannheim den Pokal – der deutsche Meister feierte ausgelassen mit seinen Fans. Durch das 3:3 am Samstag bei Blau-Weiß Krefeld war den Grün-Weissen die siebte Meisterschaft nicht mehr zu nehmen.

Das letzte Spiel gegen den Kölner THC Rot-Weiss endete 2:4, die Doppel wurden auf Wunsch von Grün-Weiss, nicht ausgespielt, sie gingen an Köln. 2:2 stand es nach den Einzeln. Endstand also: 2:4. Nebensache. Auf einer Bühne in einer Ecke des Center Courts erhielten die Spieler den Pokal – und zwar von den DTB-Vizepräsidenten Thomas Heil und Hans-Wolfgang Kente. Es war wie in anderen Sportarten: Konfettiregen senkte sich über das Neckarplatt, Queens „We are the Champions“ bildete den Soundtrack für den siebten Titel der Vereinsgeschichte. Die Spieler sangen: „Deutscher Meister, deutscher Meister“. Und sie jubelten. Auf der Wiese inmitten der herrlichen Anlage wurde weitergefeiert, am Stand für Freibier bildete sich gleich eine lange Schlange. Um 0.45 Uhr in der Nacht auf Sonntag kamen die Spieler aus Krefeld zurück, sie gingen dann noch in die Stadt feiern. Andreas Beck trug gestern verdächtig lange eine Sonnenbrille ... „Der Teamgeist hat begeistert, der Sieger ist das Team“, sagte Klubpräsident Kurt Kiethe. Teamchef Gerald Marzenell ließ es sich bei der Siegerehrung nicht nehmen, die Spieler einzeln zu porträtieren. Radu Albot, Gerald Melzer, Tobias Kamke, Robin Kern, Björn Phau, Daniel Brands, Jannik Gieße und Coach Daniel Steinbrenner waren gestern da – und Marzenell hatte die eine oder andere Anekdote in petto. So erzählte er, dass Andreas Beck, der seine Karriere auf der Tour beendet hat, zwei Wochen nach dem letzten Bundesliga-Spiel 2017 ein Foto aus dem Fitness-Studio postete, mit den Worten garniert: „Bin bereit für die neue Saison.“ Sponsor Troncone schenkte jedem Spieler eine Uhr als Erinnerung. „Den Spirit in der Kabine, den habe ich 1993 erlebt, sonst anders“, betonte Gerald Marzenell, der als Spieler bereits 1993 und 1996 dabei war, als Teamchef 2005, 2007, 2010 und nun wieder triumphierte. In Krefeld erhielt er rund 140 Glückwünsche, Grün-Weiss ist en vogue. Der Mann des Wochenendes war Radu Albot. Der Moldawier holte in Krefeld zwei Punkte, gewann gestern sein Einzel gegen Oscar Otte. „Es ist gut, dass ich hiergeblieben bin. Auch wenn es eine schwere Entscheidung war. Es scheint wirklich so, dass ich der entscheidende Mann war“, meinte der neue Publikumsliebling Die große Bühne bekam gestern noch einmal Björn Phau, der auf dem Center Court spielen durfte, wo er 15 Jahre lang mächtig Staub aufwirbelte. 38 Jahre ist Phau alt, gut möglich, dass die Partie gegen Wesley Koolhof sein letztes Spiel für Grün-Weiss war. Er verlor, vergab einen Matchball. „Der Titel lässt sich mit anderen Titeln schwer vergleichen, weil ich ihn ja etwas aus der Distanz erlebt habe. Ich freue mich sehr. Was wir hier haben, das gibt es in anderen Klubs nicht“, meinte Phau. „Die Meisterschaft ist einzigartig, hier geht es um das Team, man stellt seine Interessen hinten an“, sagte Daniel Brands, der nach einem halben Jahr Zwangspause wieder auf der Überholspur ist. Gerald Marzenell sah gestern keinen Grund, die Meistermannschaft groß zu ändern. Zu sprechen ist über Damir Dzumhur, er bestritt kein einziges Match für den Meister. Ob der spanische Doppelspezialist Marc Lopez seine Karriere fortsetzt, ist noch offen. Aber gestern war die neue Saison noch weit weg. Kommentar So spielten sie Einzel: Radu Albot - Oscar Otte 6:4, 6:0, Gerald Melzer - Dustin Brown 0:6, 6:4, 10:7, Robin Kern - Kimmer Coppejans 1:6, 3:6, Björn Phau - Wesley Koolhof 7:6 (7:4), 4:6, 10:12 Doppel: nicht ausgespielt, Wertung für Köln.

Der Matchwinner von Krefeld siegte auch gestern: Radu Albot.
Der Matchwinner von Krefeld siegte auch gestern: Radu Albot.
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