Sport Kommentar: Krisengipfel nach Fußball-WM

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Bundestrainer Joachim Löw

Dass Löw trotz des WM-Debakels Bundestrainer bleibt, steht schon seit 3. Juli fest. Dass es nun keinen großen Krach mehr gibt, war klar.

In Russland ist das deutsche Fußball-Nationalteam erstmals bei einer WM in der Vorrunde gescheitert – und das als Titelverteidiger. Dass der Trainer trotzdem weitermacht, ist unüblich. Am 3. Juli aber, sechs Tage nach dem blamablen 0:2 gegen Südkorea, bestätigte der DFB Joachim Löw im Amt. Seitdem war klar, dass der Weltmeister-Trainer von 2014 ab dem ersten Länderspiel nach der WM nun am 6. September gegen Frankreich – in Russland Weltmeister geworden – unter besonderer Beobachtung steht. Der sehr späte Krisengipfel gestern unter anderem mit DFB-Präsident Grindel, Liga-Boss Rauball, dem FC-Bayern-Vorstandschef Rummenigge und Ex-DFB-Sportdirektor Sammer zeigte immerhin, dass die Ligavertreter nun stärker involviert sein werden in das Thema Nationalelf. Die hatte sich unter Löw und Manager Bierhoff zum unantastbaren, viel zu komfortablen Raumschiff entwickelt, vor allem nach dem WM-Titel 2014. Mehr konstruktive Kritik aus den Klubs und mehr offene, kritische Kommunikation sind dringend nötig. Wie lange die Rückendeckung für Löw hält, hängt von den nächsten Auftritten seines Teams ab.

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