Meinung Klimaproteste: Lasst die Schüler demonstrieren

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Sich aufzulehnen ist das gute Recht der Jugend. Wer die Schülerproteste ins Lächerliche zieht, spricht einer ganzen Generation ihre Mündigkeit ab.

Seit Wochen gehen viele deutsche Schüler auf die Straße. Sie demonstrieren für eine bessere Klimapolitik, für einen schnelleren Kohleausstieg und gegen Plastikmüll. Dafür werden sie von Erwachsenen teils heftig kritisiert. Das Video einer Schülerdemo in Bad Dürkheim wurde auf der Facebook-Seite der RHEINPFALZ innerhalb weniger Stunden mehr 130 Mal kommentiert. Häufig wird dort behauptet, die Jugendlichen hätten keine Ahnung oder seien Marionetten der linksgrünen Öko-Lobby. „In dem Alter sind die Synapsen eh nicht richtig verbunden“, ätzt eine Facebook-Nutzerin. Ein anderer schreibt: „Die jungen Leute haben weder das Fachwissen noch die Erfahrung, um die Folgen ihrer Forderungen auch nur im Ansatz zu überblicken.“

Schülern ist es ernst

Die Kritik ist zynisch. Natürlich haben auch junge Menschen das Recht, sich eine Meinung zu bilden und für ihre Überzeugungen auf die Straße zu gehen. Es ist sogar ihre Pflicht. Dass die Demonstrationen vielerorts während der Schulzeit stattfinden, soll für Aufmerksamkeit sorgen. Das ist legitim. Dass in Bad Dürkheim nach der Schule und in Landau an einem Samstag demonstriert wird, zeigt, dass es den Schülern mit ihren Protesten ernst ist und es nicht darum geht, schulfrei zu haben.

Komplexität lähmt

Ohne Frage ist die Welt komplexer als es ein handgemalter Spruch auf einer Protestpappe jemals ausdrücken könnte. Aber diese Komplexität zu ignorieren, ist das gute Recht der Jugend. Weil Komplexität lähmt. Den Schülern aber läuft die Zeit davon, sie sind zu Recht ungeduldig. Denn es geht um ihre Zukunft.

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