Sport Kapitän mit rustikaler Konsequenz

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Kaiserslautern. Er liebte das Leben und liebte zu leben. Drei Tage nach seinem 66. Geburtstag hat Hans-Günter Neues, der auf dem Fußballplatz ein so großer, leidenschaftlicher Kämpfer war, seinen letzten Kampf verloren. Der ehemalige Kapitän des 1. FC Kaiserslautern ist gestern Morgen gestorben. Der FCK trägt Trauer.

Im Zweitligaspiel am Montag bei 1860 München spielt der FCK zu Ehren des einstigen Abwehrriesen mit Trauerflor. Es ist eine Verneigung vor einem Sportler, der seine erfolgreichste Zeit im Dress der Roten Teufel erlebte. Hans-Peter Briegel, Hannes Bongartz, Klaus Toppmöller, Reiner Geye, Ronnie Hellström, Andreas Brehme und Wolfgang Wolf oder auch Friedhelm Funkel waren seine Weggefährten. Als Libero stand Neues in der ersten Ära Kalli Feldkamp am Betzenberg für couragierte Offensive. Neues, der Eisenfuß, wusste aber auch mit rustikaler Konsequenz vor dem eigenen Tor den unerbittlichen Saubermann zu geben. Mit wuchtigen Freistößen, mit Mut vom Elfmeterpunkt begeisterte der blonde Hüne die FCK-Fans. Neues, die rheinische Frohnatur, in Büttgen geboren, wurde in der Pfalz heimisch. Hier schlug er Wurzeln, hier schloss er Freundschaften. Die hielten trotz manchen Aufs und Abs, die er auf seine humorvolle Art zu erklären wusste: „Du weißt, wie’s ist: Es geht mal rauf, es geht mal runter.“ „Hans-Günter Neues verkörperte als Spieler und als Mensch die Tugenden unseres Vereins, war kämpferisch, gab niemals auf und blieb stets bodenständig. Mit ihm verliert der FCK jemanden, der die Geschichte des Clubs mitgeschrieben hat“, würdigte FCK-Vorstandsvorsitzender Thomas Gries den früheren Kapitän. Der FCK blieb für Neues der Verein seines Herzens. Bis zuletzt gehörte er zur Traditionsmannschaft. Eng verbunden fühlte er sich seit den Spielertagen „Atze“ Friedrich. Der holte ihn Ende der Neunzigerjahre als Fanbeauftragten zurück zum Betzenberg, wo er bis 2003 arbeitete. Später engagierte sich Neues, der Hobby-Golfer, zeitweise in der Opposition gegen René C. Jäggi. Neues hat 220 Bundesligaspiele für Fortuna Köln, Rot-Weiß Essen und den FCK bestritten. Von 1977 bis 1983 trug er den FCK-Dress, schoss in 131 Spielen für den FCK 15 Tore. In Hongkong ließ er seine Laufbahn ausklingen. Nach seiner Karriere war Neues Trainer – unter anderem beim VfL Neustadt, wo er Mario Basler entdeckte, bei der SV Edenkoben, mit der er bemerkenswerte Erfolge feierte, bei Südwest Ludwigshafen, wo er für eine gute Zeit mit dem jungen Stefan Malz steht, beim SV Waldhof, Stahl Eisenhüttenstadt und Kickers Offenbach. Um auch als Trainer Karriere zu machen, fehlte Neues wohl auch die Geduld. Er war oft der richtige Mann – nur zum falschen Zeitpunkt gefragt. Sein Traum, im FCK-Trainerstab eine Rolle zu spielen, blieb unerfüllt. |zkk

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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